FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse zum Wochenausklang überwiegend nachgegeben. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 15.234 Punkte. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende. "US-Notenbankchef Jerome Powell hat die Stimmung kaputt gemacht und die Erholung erst einmal gestoppt", so ein Marktteilnehmer zu einem als falkenhaft bewerteten Auftritt beim Internationalen Währungsfonds am Donnerstagabend. Dort hatte Powell abermals betont, dass die Fed nicht zögern werde, weiter zu straffen, wenn es notwendig sein sollte, und man nicht sicher sei, ob die Zinssätze hoch genug seien, um die Inflation langfristig auf das Ziel von 2 Prozent zu senken.

Unter dem folgenden Anstieg der Renditen litten konsumorientierte Aktien wie Zalando, die 4,2 Prozent verloren, oder Puma mit einem Minus von 4,6 Prozent. Daneben gaben Bayer um rund 4 Prozent nach. Allianz schlossen nach anfänglichen Gewinnen 0,1 Prozent im Minus. Der Betriebsgewinn des Versicherers habe zwar im dritten Quartal die Erwartungen um 8 Prozent geschlagen, das Ergebnis sei aber wegen höherer Naturkatastrophenschäden auf Jahressicht 15 Prozent niedriger ausgefallen.


   Zweite Reihe aus Deutschland überzeugt nicht 

Auch in der zweiten Reihe konnten die Geschäftsberichte am Freitag nicht überzeugen. So ist das IT-Unternehmen Bechtle (-5,2%) im dritten Quartal nicht so kräftig gewachsen wie erwartet. Gleichwohl wurde die Jahresprognose bestätigt.

Auch Jungheinrich (-1%) hat unterhalb der Erwartungen abgeschnitten. Die Analysten von Baader hoben den Rückgang beim Auftragseingang um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal hervor. Zudem verwiesen sie auf die im Jahresvergleich niedrigere Gewinnmarge. Im Sog von Jungheinrich gaben Kion um 2,3 Prozent nach.

Die Drittquartalszahlen von United Internet (-7,2%) wurden von der DZ Bank als solide bezeichnet, wenngleich die Konsenserwartung minimal verfehlt worden sei. United Internet hat zudem den Jahresausblick minimal angehoben. Laut der DZ war dafür die Geschäftsentwicklung bei der Tochter Ionos (-3,1%) ursächlich. Mit 1&1 (-3,1%) gab die Aktie einer weiteren Tochter von United Internet ebenfalls nach. Der Telekomdienstleister ist in den ersten neun Monaten 2023 zwar leicht gewachsen, musste wegen der Kosten für den Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes aber einen Gewinnrückgang hinnehmen.

Der Gasfederhersteller Stabilus (-1,3%) hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23 zwar ordentlich gesteigert, verbuchte beim Gewinn aber einen kleinen Rückgang.

In der dritten Reihe ging es für Brockhaus Technologies um 5,4 Prozent nach oben. Das Unternehmen peilt nun einen Jahresumsatz am oberen Ende der prognostizierten Spanne an.


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INDEX                                       zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                       15.234,39  -0,8%     +9,41% 
DAX-Future                                15.297,00  -0,7%     +6,73% 
XDAX                                      15.240,63  -0,3%     +9,89% 
MDAX                                      25.290,82  -2,0%     +0,69% 
TecDAX                                     2.975,45  -1,6%     +1,86% 
SDAX                                      12.767,80  -1,4%     +7,06% 
zuletzt                                   +/- Ticks 
Bund-Future                                  129,73     -6 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           10         30     0          3.151,7        76,8    68,7 
MDAX           4         43     3            622,8        44,3    37,9 
TecDAX         5         22     3            711,6        35,7    33,1 
SDAX          14         52     4            114,7        11,1    11,5 
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DJG/hru/cln

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November 10, 2023 11:42 ET (16:42 GMT)