FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlich im Minus, aber gut erholt vom Tagestief ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Die Sorge vor einer Reduktion der Anleihekäufe (Tapering) in den USA bei gleichzeitiger Abschwächung der Wirtschaft belastete. So lag der Philadelphia-Fed-Index für August unter Erwartung. Bei den Autowerten schreckte Toyota aus Japan, die ihre Produktion im September um 40 Prozent senken will. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 15.766 Punkte.


   Sorgen vor schnellem Ende der Geldschwemme 

Aus dem Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung vom Vorabend ging hervor, dass ein früheres Ende der Rückkäufe diskutiert wurde, sagte Derek Halpenny von Japans größter Bank Mitsubishi UFJ. Händler wiesen darauf hin, dass dies auch den Euro schwächen würde und damit Aktienanlagen in Europa für Dollar-basierte Anleger unattraktiver werden.

Die Devisenstrategen der Commerzbank sahen in dem Sitzungprotokoll Hinweise, die Anleihekäufe bis Mitte 2022 auf Null zu tapern. Am Markt rechnet man, dass bereits das Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole Ende August als Podium für diese Ankündigung genutzt wird.

Zusammen mit der Aussicht auf ein Nachlassen der Wirtschaftsdynamik standen in Europa besonders die Minen- und Luxusgüter unter Druck. Auch bei den Öl-Aktien ging es abwärts.


   Autowerte nach Toyota unter Druck 

Deutsche Autoaktien standen auch weiter auf der Verkaufsliste. Hier hatte bereits am Vortag in China der Hersteller Geely von gekappten Absatzaussichten gesprochen. Nun sagte Toyota, dass sie im September ihre Produktion um 40 Prozent drosseln will. Die Delta-Ausbrüche in Asien würden die Lieferketten beschädigen, die bereits unter dem globalen Chip-Mangel leiden.

Daimler und BWM verloren je 3 Prozent und VW 1,9 Prozent. Andere konjunkturnahe Aktien mit Auto-Kunden wie BASF, Covestro und Infineon fielen deutlich. BASF traf es mit 3,7 Prozent Minus am stärksten.

Gegen den Markt stiegen Global Fashion Group um 2,6 Prozent. Die Zweitquartalszahlen des Fashion-Plattformbetreibers waren besser als erwartet.

Bei SFC Energy ging es mit heftigen Gewinnmitnahmen über 6 Prozent nach unten. Die Aktien waren am Vortag 10 Prozent gestiegen. Die Halbjahreszahlen des Wasserstoff-Unternehmens lagen im Rahmen der Erwartungen.


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DAX          15.765,81  -1,3%  +14,92% 
DAX-Future   15.784,00  -1,1%  +15,62% 
XDAX         15.790,77  -0,7%  +15,52% 
MDAX         35.608,90  -1,1%  +15,63% 
TecDAX        3.841,75  -1,0%  +19,58% 
SDAX         16.820,66  -1,3%  +13,92% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     177,05     +7 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            7         23     0          3.493,2        64,8    45,4 
MDAX          13         45     2          1.056,1        35,8    30,3 
TecDAX         6         24     0            911,9        27,5    21,1 
SDAX          10         58     2            202,8         9,3     6,9 
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August 19, 2021 11:49 ET (15:49 GMT)