FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend nur wenig bewegt. "Das ist heute wieder so ein Tag, der erst abends richtig losgeht", sagte Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Im Zentrum stehe die Frage, wie die US-Notenbank auf den jüngsten Inflationsanstieg reagieren werde. Möglicherweise stelle sie langsam und vorsichtig erste Reduzierungen ihrer monatlichen Anleihenkäufe in Aussicht. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 15.711 Punkte.


   Stahlwerte weiter unter Druck 

Bankenwerte wurden vor der Entscheidung gemieden. Der Sektor habe über den Anleihemarkt das größte Exposure, hieß es im Handel. Deutsche Bank gaben 2,3 Prozent nach, Commerzbank fielen 2,5 Prozent. Gemieden wurden auch Autopapiere - hier belastete nach Aussage aus dem Handel, dass die Produktion bereits unter dem branchenweiten Chipmangel leide. Fehlende Vorprodukte bremsten zunehmend die Produktion. Für VW ging es 0,7 Prozent nach unten, BMW verloren 1,5 Prozent.

Der Abgabedruck auf den Stahlsektor dauerte auch am Mittwoch an. Im Handel wurde als Grund für die Schwäche auf China verwiesen. Dort gibt es offenbar Pläne, Reserven an Industriemetallen freizugeben, um so der Rally bei den Rohstoffpreisen etwas entgegenzusetzen. "China macht die Kurse", sagte ein Händler. Thyssenkrupp fielen 4,3 Prozent und Salzgitter 3 Prozent. Wacker Chemie reagierten kurzzeitig volatil auf die Anhebung der Ziele für das laufende Jahr - die Aktie verlor letztlich 1,3 Prozent.

BASF zeigten keine größere Reaktion auf den auf einen Zeitpunkt nach 2021 verschobenen Börsengang von Wintershall Dea. Die Begründung sei nachvollziehbar, hieß es im Handel. Laut BASF werden die inzwischen wieder erholten Öl- und Gaspreise in den langfristigen Analysteneinschätzungen noch nicht vollständig reflektiert. Letztlich sei es im Interesse der Aktionäre, wenn bei dem Börsengang ein höherer Preis erzielt werden könnte, so Marktteilnehmer. BASF stehe nicht unter Zeitdruck. Die Titel verloren mit dem Abgabedruck auf zyklische Aktien 0,9 Prozent.

Am Morgen wurde das erste Mal die Aktie des Online-Modehändlers About You an der Börse gehandelt. Sie wurde bei 23 Euro bei Investoren platziert. Der erste Kurs lag bei 25,60 Euro. Der Gesamtumfang des Angebots des Zalando-Wettbewerbers betrug damit 842 Millionen Euro, wie die Tochter des Hamburger Versandhändlers Otto nach Abschluss eines Bookbuilding-Verfahrens mitteilte. About You schlossen bei 25,49 Euro, Zalando stiegen 1,2 Prozent.


   TUI plant unmittelbar keine Kapitalerhöhung 

TUI schlossen mit einem Minus von 0,2 Prozent und damit deutlich erholt von den Tagestiefs. Im Handel wurde auf TUI-Aussagen verwiesen, laut denen der Reisekonzern noch keine konkreten Schritte für eine Kapitalerhöhung unternommen hat. TUI wolle bis nach dem Sommer warten, um zu sehen, wie groß der Finanzierungsbedarf sei. Zuvor hatte Bloomberg berichtet, TUI prüfe eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro.


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INDEX              zuletzt   +/- %  +/- % YTD 
DAX              15.710,57  -0,12%    +14,52% 
DAX-Future       15.713,00  -0,11%    +14,95% 
XDAX             15.712,51  -0,16%    +14,95% 
MDAX             34.232,74  +0,29%    +11,16% 
TecDAX            3.499,03  -0,12%     +8,91% 
SDAX             16.207,80  -0,84%     +9,77% 
zuletzt          +/- Ticks 
Bund-Future         172,59      23 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           17         13     0          3.295,8        58,6    46,0 
MDAX          39         21     0          1.070,7        39,6    42,6 
TecDAX        13         17     0            769,9        21,4    20,6 
SDAX          20         48     2            203,9         9,1     7,8 
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June 16, 2021 11:51 ET (15:51 GMT)