PEKING (dpa-AFX) - Möglicher Fortschritt im Handelsstreit?: Die Verhandlungsführer in den Zollgesprächen zwischen China und den USA haben laut einem Pressebericht miteinander telefoniert. Chinas Vize-Ministerpräsident Liu He, US-Finanzminister Steven Mnuchin und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hätten am Samstag auf Anfrage der US-Verhandler am Telefon miteinander gesprochen, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Wochenende mitteilte. Dabei soll es um die Kernanliegen beider Seiten gegangen sein, die ein Teilabkommen im Handelsstreit anstreben.

Bereits gegen Ende der vergangenen Woche hatte der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten Donald Trump, Larry Kudlow, vor Journalisten von Verhandlungen in der finalen Phase gesprochen, dabei aber auch gleich die Erwartungen gedämpft: Ein Abkommen sei noch nicht in trockenen Tüchern.

Gerade die oftmals erst zuletzt ausgehandelten Details von Abkommen, können erfahrungsgemäß zum Knackpunkt werden. So waren erst im Sommer Gespräche geplatzt, zu denen sich sowohl die USA und China zuvor eigentlich positiv geäußert hatten. Daraufhin hatte sich die Zollspirale der beiden Länder nochmals verschärft und die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt.

In den vergangenen Monaten wuchs dann nach positiven Signalen wieder die Zuversicht an den Finanzmärkten, dass sich die USA und China zunächst wenigstens auf das jetzt erst einmal angestrebte "Phase-Ein-Abkommen" einigen können. Dabei soll es unter anderem um chinesische Käufe landwirtschaftlicher US-Produkte, den Umgang mit geistigem Eigentum wie Patenten und die Rücknahme gegenseitiger Strafzölle gehen.

Die Kurse an den Aktienmärkte zogen zuletzt denn auch deutlich an. In den USA kletterten bedeutende Indizes wie Dow Jones Industrial, S&P 500 und der Nasdaq 100 auf Rekordstände. Hierzulande ging es für den deutschen Leitindex Dax deutlich nach oben. Börsianer befürchten daher deutliche Kursverluste, sollten die Zollverhandlungen erneut stocken oder gar scheitern./mis