ROUNDUP 2/ EZB-Präsidentin Lagarde: 'Wir werden jeden Stein umdrehen'

FRANKFURT - Überprüfung der geldpolitischen Strategie, Berücksichtigung von Klimawandel und gesellschaftlicher Ungleichheit: Die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich viel vorgenommen. "Wir werden jeden Stein umdrehen", sagte die seit Anfang November amtierende Französin am Donnerstag mit Blick auf die strategische Überprüfung. Den Leitzins im Euroraum beließ der EZB-Rat unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent. Ein grundlegender Kurswechsel unter Lagarde war zunächst auch nicht erwartet worden.

ROUNDUP: EZB hält unter neuer Präsidentin Lagarde an Zinstief fest

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hält auch unter der neuen Präsidentin Christine Lagarde an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Der EZB-Rat beließ am Donnerstag den Leitzins im Euroraum unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Banken müssen weiter Negativzinsen von 0,5 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der Zentralbank parken. Zudem steckt die EZB seit November monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen.

Trump: Sind einem 'großen Deal' mit China sehr nahe

WASHINGTON - Wenige Tage vor dem geplanten Inkrafttreten neuer Strafzölle auf Konsumgüter aus China hat US-Präsident Donald Trump Optimismus verbreitet. "Kommen einem großen Deal mit China sehr nahe. Sie wollen ihn und wir auch!", erklärte Trump am Donnerstag auf Twitter.

USA: Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stark gestiegen

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Zahl der Anträge erhöhte sich in der vergangenen Woche um 49 000 auf 252 000, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Mittel nur 214 000 Erstanträge erwartet.

USA: Erzeugerpreise steigen schwächer als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Erzeugerpreisen im November schwächer als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten sie um 1,1 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 1,3 Prozent gerechnet.

Eurozone: Industrieproduktion geht weiter zurück

LUXEMBURG - Die Industrie im Euroraum kommt weiterhin nicht in Fahrt. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte, lag die industrielle Herstellung im Oktober 0,5 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Analysten hatten im Schnitt damit gerechnet. Der Rücksetzer folgt auf ein Minus von korrigiert 0,1 Prozent im Vormonat. Ursprünglich war ein leichter Zuwachs ermittelt worden.

ROUNDUP: Deutsche Inflationsrate verharrt im November bei 1,1 Prozent

WIESBADEN - Gesunkene Energiepreise entlasten die Budgets der Verbraucher und dämpfen die Inflation in Deutschland. Die Jahresteuerungsrate lag im November wie schon im Vormonat bei 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Energie verbilligte sich um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisrückgang verstärkte sich damit weiter.

Frankreich: Inflation legt etwas zu

PARIS - In Frankreich sind die Verbraucherpreise im November etwas stärker gestiegen. Die nach europäischer Methode (HVPI) berechneten Lebenshaltungskosten lagen um 1,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statiskamt Insee am Donnerstag laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde wie von Analysten erwartet eine erste Schätzung bestätigt. Im Oktober hatte die Rate noch 0,9 Prozent betragen.

Schweizer Notenbank belässt Leitzins auf minus 0,75 Prozent

ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrer expansiven Geldpolitik fest. Sie belässt den Leitzins bei minus 0,75 Prozent und will weiterhin bei Bedarf am Devisenmarkt intervenieren. Der Franken sei weiterhin "hoch bewertet", teilte die SNB am Donnerstag mit.

Türkische Notenbank senkt Leitzins erneut deutlich

ANKARA - Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr reduziert. Der Zins für einwöchiges Zentralbankgeld werde um 2,0 Prozentpunkte auf 12,0 Prozent gesenkt, teilte die Notenbank am Donnerstag in Ankara mit. Volkswirte hatten im Schnitt eine nicht ganz so starke Senkung auf 12,50 Prozent erwartet.

Lettland: Kazaks wird neuer Zentralbankchef

RIGA - Lettland bekommt einen neuen Zentralbankchef. Das Parlament in Riga hat am Donnerstag die Ernennung von Martins Kazaks zum obersten Währungshüter des baltischen EU- und Euro-Landes bestätigt. Der 46 Jahre alte promovierte Volkswirt soll am 21. Dezember an die Spitze der Latvijas Banka rücken. Er wird den seit 2001 amtierenden und wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht stehenden Zentralbankchef Ilmars Rimsevics ablösen, dessen Amtszeit endet. Kazaks wird damit Lettland auch im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) vertreten.

IEA: Opec-Kürzung bringt Ölmarkt nicht ins Gleichgewicht

PARIS - Die jüngst beschlossene Kürzung der Erdölproduktion durch das Kartell Opec wird nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur IEA den weltweiten Rohölmarkt nicht ins Gleichgewicht bringen. Trotz der Förderkürzung werde der Ölmarkt im kommenden Jahr ein überschüssiges Angebot aufweisen, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit. Das Ölangebot außerhalb der Opec wachse schneller als die Nachfrage, heißt es zu Begründung.

Ifo-Institut: Wirtschaftswachstum zieht wieder an

BERLIN - Die deutsche Wirtschaft nimmt aus Sicht des Ifo-Instiuts im nächsten Jahr langsam wieder Fahrt auf. Dieses Jahr wachse das Bruttoinlandsprodukt noch um 0,5 Prozent, 2020 dann um 1,1 Prozent und ein Jahr später um 1,5 Prozent, prognostizierten die Ökonomen am Donnerstag. Die Zahl der Arbeitslosen werde weiter sinken.

Brasilien senkt Leitzins auf Rekordtief

BRASILIA - Die Notenbank Brasiliens greift der heimischen Wirtschaft mit einer weiteren Zinssenkung unter die Arme. Wie die Zentralbank am Donnerstag in Brasilia mitteilte, fällt der Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte auf ein Rekordtief von 4,5 Prozent. Es ist bereits der vierte große Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt in Folge. International üblich ist eher ein viertel Prozentpunkt.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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