ROUNDUP 2: Aussicht auf Großbanken-Fusion beflügelt Aktionärs-Fantasien

FRANKFURT - Die Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank haben am Montag die Fantasien von Börsianern beflügelt. Auch wenn ein Zusammenschluss weiterhin in den Sternen steht, legten die Aktienkurse der Großbanken und der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS deutlich zu. Ob die Euphorie gerechtfertigt ist, könnte sich schon in wenigen Wochen zeigen. Dem Vernehmen nach soll spätestens vor den Hauptversammlungen der Banken am 22. und 23. Mai klar sein, ob die Verhandlungen weitergehen - oder das Thema "Deutsche Commerz" zu den Akten gelegt wird.

Ministerium nicht an Gespräch Deutsche Bank und Commerzbank beteiligt

BERLIN - Das Bundesfinanzministerium ist nach Angaben eines Sprechers nicht an den Gesprächen zwischen Deutscher Bank und Commerzbank über eine mögliche Fusion beteiligt. Es seien Gespräche zwischen zwei privatwirtschaftlichen Unternehmen, man nehme sie zur Kenntnis, man begleite sie aber nicht, sagte Ministeriumssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Nach Beendigung der Gespräche und einem Ergebnis sei möglicherweise eine Reaktion der Bundesregierung zu erwarten. Regierungssprecher Steffen Seibert fügte hinzu, die Bundesregierung werde die Gespräche "aufmerksam beobachten".

Kanzleramt: Arbeitsplätze bei Bankenfusion relevanter Punkt

BERLIN - Die Bundesregierung macht ihre Haltung zu einer möglichen Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank auch von einem Erhalt von Arbeitsplätzen abhängig. "Wir schauen natürlich auf die Zukunft der Arbeitsplätze, um die es geht", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun am Montag bei einem "Bild"-Talk in Berlin. "Das ist natürlich ein sehr, sehr relevanter Punkt." Wenn es - wie berichtet - zu tausenden Arbeitsplatzverlusten käme, "dann ist das natürlich ein schwieriger Befund", sagte der CDU-Politiker.

ROUNDUP: Leoni kassiert Ausblick und rutscht tiefer in die Krise - Aktie im Fall

NÜRNBERG - Der angeschlagene Autozulieferer und Kabelhersteller Leoni rutscht immer tiefer in die Krise. Der Start ins neue Jahr war erneut schwach, und die Aussichten sind so düster, dass der seit September amtierende Vorstandschef Aldo Kamper nun die Reißleine zieht. Gut einen Monat nach dem ersten Ausblick auf 2019 strich Kamper diesen ersatzlos. Tausende Stellen sollen wegfallen. Zudem ist Finanzchef Karl Gadesmann seinen Job los. Schwierigkeiten bereiten den Nürnbergern das neue Werk in Mexiko sowie die Sparte mit Bordnetzsystemen. Darüber hinaus belastet die schlechte Stimmung in der Automobilbranche das Geschäft.

'WSJ': US-Ermittler prüfen Zulassungsprozess für Boeing 737 Max

WASHINGTON/CHICAGO - Nach dem Absturz von zwei Boeing-Passagierjets nehmen US-Ermittler einem Pressebericht zufolge die Entwicklung und den Zulassungsprozess für den Flieger unter die Lupe. Eine Grand Jury in Washington habe dazu von mindestens einer Person Dokumente und Korrespondenz eingefordert, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag in seiner Online-Ausgabe und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Das Verkehrsministerium habe unterdessen die Zulassung der Modellreihe Boeing 737 Max durch die US-Luftfahrtbehörde FAA im Auge.

ROUNDUP 2: Boeing-Flugverbote dürften auch Versicherer Talanx belasten

HANNOVER - Der Versicherungskonzern Talanx erwartet durch den Boeing-Absturz in Äthiopien eine Belastung seiner Großschadenbilanz mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. "Das wird schon ein größerer Luftfahrtschaden werden", sagte am Montag der für die Rückversicherung zuständige Vorstand Ulrich Wallin, betonte aber: "Wir glauben, dass der Schaden netto gut zu verkraften ist." Als Rückversicherer ist die Talanx-Tochter Hannover Rück an allen Luftfahrtbereichen beteiligt, so auch bei Boeing.

ROUNDUP 2: Steigende Mieten treiben Grand City Properties weiter voran

LUXEMBURG - Der Wohnungsvermieter Grand City Properties (GCP) geht auch im laufenden Jahr von steigenden Mieten aus. "Die Nettomieten werden etwas über drei Prozent wachsen", sagte Unternehmenschef Christian Windfuhr der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag. Im vergangenen Jahr hatten sich die Mieten auf vergleichbarer Basis um 3,4 Prozent erhöht. Mit zusätzliche Mieteinnahmen rechnet er aus Wohnungen, die GCP zwar besitzt, aber noch nicht vermietet hat. So liege der Leerstand der rund 730 Wohnungen in London noch bei neun Prozent. Hinzu kämen noch knapp 750 neue Wohneinheiten, die sich vor der Erstvermietung befänden.

DriveNow-Verkauf und Auslandsgeschäft treiben Gewinn von Sixt an

MÜNCHEN - Deutschlands größter Autovermieter Sixt hat 2018 von einer gestiegenen Nachfrage nach Mietwagen im Inland und noch stärker im Ausland profitiert. Der Konzernumsatz legte im vergangenen Jahr um 12,6 Prozent auf 2,93 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Montag in München mitteilte. Das Vorsteuerergebnis stieg auch wegen des Verkaufs der Beteiligung am Carsharing-Unternehmen DriveNow an den Partner BMW um 86 Prozent auf 534,6 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Sixt auch wegen des Verkaufs mit 438,9 Millionen Euro mehr als doppelt so viel wie 2017.

ROUNDUP: Talanx zahlt nach Gewinnplus mehr Dividende - Gewinnziel steht

HANNOVER - Der Versicherungskonzern Talanx (HDI) hebt nach einem Gewinnplus 2018 die Dividende für seine Aktionäre an. Die Ausschüttung je Aktie soll um 5 Cent auf 1,45 Euro steigen, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Montag in Hannover mitteilte. Nachdem schwere Naturkatastrophen 2017 am Talanx-Gewinn gezehrt hatten, stieg der Überschuss nun - wie schon auf Basis vorläufiger Zahlen bekannt - um fünf Prozent auf 703 Millionen Euro. Allerdings schlugen auch diesmal Katastrophen wie die Waldbrände in Kalifornien teuer zu Buche.

Thyssenkrupp erhält Großauftrag für Düngemittelkomplex in Ägypten

FRANKFURT - Der Industriekonzern Thyssenkrupp kann sich über einen Großauftrag im Anlagenbau-Geschäft freuen. Der ägyptische Chemie- und Düngemittelhersteller NCIC habe einen Auftrag für einen Düngemittelkomplex unterzeichnet, wie der Dax-Konzern am Montag in Essen mitteilte. Das Projekt werde in einem Konsortium mit dem ägyptischen Unternehmen Petrojet umgesetzt. Der Auftragswert für Thyssenkrupp liege im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Aktien der Essener legten am Montag im vorbörslichen Handel um etwas mehr als 1 Prozent zu.

US-Finanzdienstleister FIS will Wirecard-Rivalen Worldpay übernehmen

JACKSONVILLE/CINCINATTI - Der US-Finanzdienstleister FIS will den US-britischen Wirecard-Rivalen Worldpay übernehmen. Je Worldpay-Aktie will FIS 0,9287 eigene Aktien sowie 11 US-Dollar in bar bieten, wie die Unternehmen am Montag in Jacksonville (US-Bundesstaat Florida) mitteilten. Damit ist Worldpay den Angaben zufolge inklusive Schulden rund 43 Milliarden US-Dollar (38 Mrd Euro) wert. Worldpay hatte an der Börse zuletzt einen Marktwert von 23 Milliarden Pfund (27 Mrd Euro). "Größe macht den Unterschied in unserer sich rasant wandelnden Branche", sagte FIS-Chef Gary Norcross. Nach Zustimmung von Aktionären und Behörden rechnen die beiden Unternehmen mit einem Zusammenschluss im zweiten Halbjahr.

ROUNDUP: VW-Finanzsparte will beim Sparen in Deutschland auch Stellen abbauen

FRANKFURT - Die Volkswagen-Finanzsparte will in den kommenden Jahren auch beim Personal in Deutschland sparen. Das Potenzial entlang der "demografischen Kurve" für wegfallende Stellen betrage hierzulande bis 2025 rund 800 von 6200 Stellen, sagte Sparten-Personalchefin Christiane Hesse am Montag in Frankfurt. Darin seien Altersteilzeit, Fluktuation und normale Abgänge in den Ruhestand enthalten.

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/mis