Zürich (awp) - Die UBS-Spitze ist mit der Entwicklung des Aktienkurses der Bank - wie wohl auch die Aktionäre - nicht zufrieden. "Tatsächlich steht dieser in einem erstaunlichen Widerspruch zu den erzielten Resultaten. Unseres Erachtens entspricht er weder dem langfristigen Wert der Bank noch unserer Marktposition", sagte Verwaltungsratspräsident Axel Weber zum Beginn der Generalversammlung vom Donnerstag in Basel.

Bekanntlich sank der Kurs der UBS-Aktie im vergangenen Jahr trotz höherem Gewinn um rund 32 Prozent. Gemäss Weber nimmt der Verwaltungsrat diese Entwicklung "sehr ernst". "Wir tun alles, damit die Ertragskraft der Bank sich auch im Börsenwert widerspiegelt", sagte er. Man sei in dieser Hinsicht auch bislang "nicht untätig" gewesen, habe man doch letztes Jahr Aktien im Wert von 750 Millionen Franken zurückgekauft.

Weber betonte zudem mit Bezug auf die hohen Löhne und Boni bei der UBS, dass die Mitarbeitenden und die Interessen der Aktionäre gleich ausgerichtet seien. Aktienanteile könnten bis zur Hälfte der Vergütung ausmachen, zudem müssten diese Aktien über mehrere Jahre gehalten werden.

"Mitarbeitende, welche dies betrifft, sind auch deswegen nachhaltig an einer hohen Bewertung des Unternehmens interessiert", so Weber. "Alles in allem" gab er sich überzeugt: "Wir verfügen heute über ein stimmiges Vergütungsmodell, das die verschiedenen Dimensionen von UBS als globale Bank angemessen berücksichtigt."

Aussergerichtliche Einigung "nicht möglich"

Weber ging in seiner Rede auch auf den Frankreich-Fall ein. Die UBS war dort vor gut zwei Monaten erstinstanzlich von einem Pariser Gericht wegen Geldwäscherei und Beihilfe zu Steuerhinterziehung verurteilt worden. Der Bank wurden eine Rekordbusse und Schadenersatzzahlungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro aufgebrummt.

"In der Vergangenheit konnten wir juristische Fälle auch mittels Vergleichen schnell und zu akzeptablen Konditionen lösen", sagte der VR-Präsident. Im Fall Frankreich sei ein "akzeptabler Weg" zur aussergerichtlichen Einigung "leider nicht möglich" gewesen. "Uns blieb deshalb - auch im Interesse der Aktionärinnen und Aktionäre - nur der Gerichtsweg." Die Bank gibt sich auch weiter überzeugt, "dass unsere Argumente in der nächsten Instanz überzeugen".

Ferner ging Weber auch das Thema Nachhaltigkeit ein. Es sei offensichtlich, dass man etwas gegen die Klimaerwärmung tun müsse. So ziehe sich die Bank etwa aus Geschäftsfeldern zurück, die die Umwelt belasten würden. Zu Beginn des Jahres habe man zum Beispiel beschlossen, künftig auf die Finanzierung neuer Kohlekraftwerke zu verzichten. "UBS hat klare Kriterien, welche Geschäfte wir in Zukunft finanzieren werden - und welche wir weniger oder nicht mehr finanzieren", so Axel Weber.

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