NEW YORK (dpa-AFX) - Das rasante Bevölkerungswachstum in den ärmsten Ländern der Welt gefährdet nach Ansicht von Microsoft-Gründer Bill Gates (62) den Kampf gegen Armut. Zwar hätten sich in den vergangenen 20 Jahren rund eine Milliarde Menschen weltweit aus extremer Armut herausarbeiten können, sagte Gates in einem Gespräch mit Journalisten. Wenn der rasant steigende Trend beim Bevölkerungswachstum in den ärmsten Ländern aber anhalte, dann werde die Zahl der extrem armen Menschen auf der Welt wohl bald nicht mehr sinken - und vielleicht sogar wieder steigen.

Um das zu verhindern, riefen Gates und seine Ehefrau Melinda in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zu mehr Investitionen für junge Menschen in den am schnellsten wachsenden und ärmsten Ländern Afrikas auf. "Insbesondere sollte in ihre Gesundheit und ihre Bildung investiert werden."

Bis 2050 werden nach Vorhersagen des Berichts mehr als 40 Prozent aller extrem armen Menschen der Welt in Nigeria und in der Demokratischen Republik Kongo leben. Investitionen in Gesundheit und Bildung junger Menschen könnte dem Bericht zufolge das Bruttoinlandsprodukt in Afrika südlich der Sahara um mehr als 90 Prozent steigern.

Der in diesem Jahr zum zweiten Mal veröffentlichte "Goalkeepers"-Bericht von Bill und Melinda Gates untersucht den bislang erreichten weltweiten Fortschritt beim Kampf gegen Armut und Krankheiten und prognostiziert, wie es weitergehen könnte - wenn mehr oder weniger Geld als bislang zur Verfügung gestellt wird. Der Bericht soll bis 2030 jährlich aktualisiert werden./cah/DP/zb