Diesen Termin setzte das Tokioter Bezirksgericht am Freitag fest. Der japanische Sender NHK berichtete, Ghosn selbst habe eine öffentliche Anhörung zur Klärung seiner Haftgründe beantragt. Das Gericht war daraufhin dazu verpflichtet, binnen fünf Tagen eine Anhörung anzuberaumen. Ghosn werde bei dem Termin erscheinen, berichtete NHK unter Berufung auf einen Anwalt des Managers weiter. Ghosn war am 19. November festgenommen worden. Er wird beschuldigt, jahrelang sein Einkommen unvollständig angegeben zu haben. Japanischen Medien zufolge weist er die Vorwürfe zurück. Ihm droht eine jahrelange Gefängnisstrafe.

Erst am Montag hatte ein Tokioter Gericht Ghosns Untersuchungshaft bis zum 11. Januar verlängert. Hintergrund war ein neuer Haftbefehl. Dabei geht es um den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, dass der Manager um 2008 herum persönliche Schulden in Höhe von knapp 17 Millionen Dollar bei dem japanischen Autobauer abgeladen haben soll. Medienberichten zufolge wies Ghosn auch die neuen Anschuldigungen zurück.

Seit er festgenommen wurde, wankt die Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der in Brasilien geborene Franzose mit libanesischen Wurzeln war jahrelang die treibende Kraft hinter dem Bündnis. Während Ghosn nach seiner Verhaftung bei Nissan und Mitsubishi seiner Ämter enthoben wurde, muss er seinen Chefposten bei Renault bisher nur ruhen lassen. Der französische Staat hält 15 Prozent an Renault.

Ghosn soll Medienberichten zufolge auf Betreiben Frankreichs zuletzt an einer Fusion von Renault und Nissan gearbeitet haben. Der französische Autobauer ist mit 43 Prozent an Nissan beteiligt. Der japanische Partner wiederum hält trotz eines höheren Absatzes lediglich 15 Prozent an Renault, allerdings ohne Stimmrechte. Zu dem Bund gehört auch Mitsubishi, an dem Nissan mit 34 Prozent maßgeblich beteiligt ist. Die Dreier-Allianz hatte sich auf den Weg gemacht, Volkswagen und Toyota als weltgrößtem Autobauer den Rang abzulaufen.