Tokio (awp/sda/afp) - Der Chef der französisch-japanischen Gruppe Renault-Nissan, Carlos Ghosn, soll einem Bericht zufolge auch beim Autobauer Mitsubishi den Spitzenposten übernehmen. Aktionäre und Verwaltungsrat von Mitsubishi sollen die Personalie im Dezember absegnen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Mittwoch.

In den Minuten nach Bekanntwerden des Berichts schoss die Mitsubishi-Aktie an der Börse in Tokio um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Die Führung des japanischen Konzerns wünscht sich dem Bericht zufolge, dass Ghosn den laufenden Umbau des Unternehmens in die Hand nimmt.

Mitsubishi hatte im April zugegeben, Tests zum Kraftstoffverbrauch geschönt zu haben. Betroffen von den manipulierten Verbrauchsangaben sind fast alle Modelle, die seit 1991 in Japan verkauft wurden. Wegen des Skandals rechnet Mitsubishi im Geschäftsjahr 2016/2017 mit dem ersten Verlust seit acht Jahren.

Nissan und Mitsubishi sind bereits seit Längerem Partner. Nach Bekanntwerden des Manipulationsskandals stieg Nissan zudem beim Konkurrenten ein. Das Unternehmen kündigte an, einen Anteil von 34 Prozent für umgerechnet 2,1 Milliarden Franken zu übernehmen. Das macht Nissan zum grössten Anteilseigner bei Mitsubishi.