FRANKFURT/BERLIN (awp international) - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing übernimmt zum 1. Juli dieses Jahres die Aufgabe als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). Der Vorstand des Verbandes wählte Sewing am Montag einstimmig zum Nachfolger von Hans-Walter Peters, wie der BdB mitteilte. Die Amtszeit des BdB-Präsidenten beträgt regulär drei Jahre. Der Verband vertritt die privaten Banken in Deutschland.

Peters, der nach vier Jahren im Amt Mitte April 2020 schon abgedankt hatte, war im vergangenen August wieder eingesprungen, weil dem Verband überraschend sein Nachfolger abhanden gekommen war. Der erst kurze Zeit als BdB-Präsident amtierende damalige Commerzbank -Chef Martin Zielke gab im Sommer wegen seines Rückzugs von der Commerzbank-Spitze auch das Ehrenamt beim Bankenverband ab.

Die Deutsche Bank hatte Sewing im April 2018 auf den Chefposten befördert. Der Manager verordnete dem Frankfurter Dax -Konzern einen radikalen Umbau inklusive des Abbaus Tausender Stellen. Nach fünf Verlustjahren in Folge schaffte Deutschlands grösstes Geldhaus ausgerechnet im Jahr der Corona-Krise die Trendwende. Erst kürzlich hat die Deutsche Bank den Vertrag mit ihrem Vorstandsvorsitzenden bis April 2026 verlängert.

"Wir Banken stehen vor der grossen Aufgabe, den Strukturwandel zu einer digitalen und nachhaltigen Wirtschaft mit zu finanzieren", sagte Sewing nach seiner Wahl zum BdB-Präsidenten am Montag. Die Finanzbranche wolle auch nach der Pandemie Teil der Lösung bleiben. "Der Wandel wird sich auch in der Bankenbranche weiter beschleunigen." Die Institute müssten noch digitaler werden, Kosten reduzieren und sich auf Bereiche konzentrieren, in denen sie den meisten Wert für ihre Kunden schaffen könnten. Nach Sewings Ansicht werden Fusionen und Übernahmen in der Branche weltweit zunehmen./ben/stw/DP/jha