Lagarde: Müssen negative Effekte der Niedrigzinsen im Blick haben

BRÜSSEL - Die designierte Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat Achtsamkeit gegenüber den negativen Folgen der Niedrigzinsen in Europa angemahnt. "Wir müssen die negativen Folgen und Nebeneffekte im Blick behalten", sagte die Französin bei einer Anhörung im Europaparlament am Mittwoch in Brüssel. Die Sorgen der Leute müssten beachtet werden. Zuvor hatte sie allerdings bereits betont, dass die Geldpolitik auf absehbare Zeit sehr locker bleiben müsse, da die Eurozone wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt sei, während die Inflation niedrig sei.

ROUNDUP: Boris Johnson schlägt Neuwahl am 15. Oktober vor

LONDON/BRÜSSEL - Der britische Premierminister Boris Johnson will am 15. Oktober ein neues Parlament wählen lassen, sollten ihm die Abgeordneten den Weg zu einem No-Deal-Brexit per Gesetz versperren. Das kündigte Johnson am Mittwoch in seiner ersten Fragestunde im Unterhaus an, der er sich als Premier regelmäßig stellen muss. Weniger als 60 Tage vor dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wirkte er bei seinem Auftritt nervös und verhaspelte sich oft. Er nannte Oppositionschef Jeremy Corbyn einen Angsthasen, der keine Neuwahl fordere.

Di Maio soll neuer italienischer Außenminister werden

ROM - Der Chef der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung Luigi di Maio wird neuer italienischer Außenminister. Dies teilte der designierte Ministerpräsiden Giuseppe Conte am Mittwoch nach einem Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella mit.

ROUNDUP 2: Deutsche-Bank-Chef sieht Geldpolitik in der Sackgasse

FRANKFURT - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sieht die Notenbanken mit ihrem Latein am Ende. "Die Zentralbanken haben kaum noch Mittel, um eine echte Wirtschaftskrise wirkungsvoll abzudämpfen", sagte Sewing am Mittwoch bei einer Bankentagung in Frankfurt. "Sie haben bereits jetzt den Geldhahn bis zum Anschlag aufgedreht - allen voran die Europäische Zentralbank."

ROUNDUP: Iran knüpft weitere Verhandlungen an Milliardenkredit

TEHERAN/PARIS - Im Tauziehen um die Rettung des Atomabkommens knüpft der Iran weitere Verhandlungen an europäische Finanzhilfen in Milliardenhöhe. In den jüngsten Verhandlungen in Paris sei eine Kreditlinie in Höhe von ungefähr 15 Milliarden US-Dollar (13,7 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt worden, erklärte Vizeaußenminister Abbas Araghchi laut Nachrichtenagentur Isna am Mittwoch. Erst wenn diese ausgezahlt sei, werde der Iran weitere Verhandlungen führen.

ROUNDUP 2/'Zu wenig, zu spät'? - Hongkongs Regierungschefin macht Kehrtwende

HONGKONG - Nach monatelangen Protesten will Hongkongs Regierung das heftig umstrittene Gesetz für Auslieferungen nach China komplett zurückziehen. In einer Videoansprache gestand Regierungschefin Carrie Lam am Mittwoch ferner ein, dass die Unzufriedenheit unter den sieben Millionen Hongkongern "weit über dieses Gesetz hinausgeht". Sie kündigte einen Dialog über die "tiefsitzenden Probleme" an. Die Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung von Polizeigewalt kam Lam aber nicht nach. Vielmehr verwies sie auf das bestehende Gremium (IPCC), das mit ausländischen Polizei-Experten verstärkt wird.

US-Handelsdefizit geht etwas zurück - Defizit mit China sinkt

WASHINGTON - Das Defizit in der Handelsbilanz der USA hat sich im Juli weniger verringert als erwartet. Das Handelsdefizit fiel um 1,5 Milliarden auf 54,0 Milliarden US-Dollar, wie das amerikanische Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 53,4 Milliarden Dollar gerechnet.

ROUNDUP/Weltwirtschaftsforum: Unternehmer in Afrika weniger pessimistisch

KAPSTADT - Afrika bleibt für viele Unternehmer noch immer ein mühsamer und riskanter Kontinent, belohnt sie dafür aber mit hohen Renditen. Das ist das Fazit einer Umfrage des Beratungsunternehmens PwC, deren Ergebnisse am Mittwoch zum Auftakt der Afrikatagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Kapstadt vorgestellt wurden. Die auf dem Kontinent befragten 171 Unternehmenslenker schauen angesichts der sich eintrübenden globalen Konjunktur demnach weniger pessimistisch nach vorne als ihre Kollegen in anderen Teilen der Welt.

ROUNDUP 2: Deutsche-Bank-Chef sieht Geldpolitik der Notenbanken in der Sackgasse

FRANKFURT - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sieht die Notenbanken mit ihrem Latein am Ende. "Die Zentralbanken haben kaum noch Mittel, um eine echte Wirtschaftskrise wirkungsvoll abzudämpfen", sagte Sewing am Mittwoch bei einer Bankentagung in Frankfurt. "Sie haben bereits jetzt den Geldhahn bis zum Anschlag aufgedreht - allen voran die Europäische Zentralbank."

ROUNDUP: Unternehmensstimmung in der Eurozone hellt sich leicht auf

LONDON - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im August leicht aufgehellt. Wie das Forschungsunternehmen Markit am Mittwoch in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte, stieg der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um 0,4 Punkte auf 51,9 Zähler. Eine erste Erhebung hatte einen etwas schwächeren Anstieg ergeben. Sowohl die Stimmung in der Industrie als auch unter Dienstleistern hellte sich auf.

Eurozone: Einzelhandel erzielt weniger Umsatz

LUXEMBURG - Die Einzelhändler in der Eurozone haben im Juli weniger Umsatz erzielt. Die Erlöse lagen 0,6 Prozent unter dem Niveau des Vormonats, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten mit diesem Rückgang im Mittel gerechnet. Der Rücksetzer folgt auf einen Anstieg von korrigiert 1,2 (zunächst 1,1) Prozent im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat lagen die Umsätze im Juli 2,2 Prozent höher.

Großbritannien: Dienstleister weniger zuversichtlich

LONDON - Die Stimmung unter britischen Dienstleistern hat sich im August eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf 50,6 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Mittwoch in London mitteilte. Analysten hatten im Mittel mit 51,0 Punkten gerechnet. Der Rückgang folgt auf einen Anstieg im Vormonat. Im längeren Vergleich liegt das Stimmungsbarometer auf niedrigem Niveau.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl