Zürich (awp) - Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon publiziert am Dienstag, 19. November, nachbörslich die Zahlen zum dritten Quartal 2019. Insgesamt sieben Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2019E
(in Mio USD)       AWP-Konsens     Q3 2018A

Umsatz                1'812         1'762
Op. Gewinn            -17,3        -284,0
Op. Gewinn (core)     317,8         299,0
Reingewinn           -116,0        -207,0
Reingewinn (core)     225,4         244,0

FOKUS: Laut Analysten bot das dritte Quartal bei Alcon keine grossen Ereignisse. Entsprechend wird mit einer Geschäftsentwicklung im Rahmen der Vorquartale gerechnet.

Konkret gehen die meisten Analysten von einem organischen Wachstum im Rahmen der Guidance aus, was im Konsens in der Berichtswährung Dollar zu einem Umsatzplus von 2,8 Prozent und einer bereinigten operativen Marge von 17,5 Prozent führen dürfte. Aufgeschlüsselt nach Sparten wird von "Surgical" (Augenchirurgie inkl. Intraokular-Linsen) mehr erwartet als von "Vision Care" (Augenpflege).

Insbesondere dürften die aktuellen Produktlancierungen (Precision 1, Panoptix) sich noch nicht gross im Umsatz niedergeschlagen haben, heisst es dazu in Analystenkommentaren. Von Interesse seien neue Angaben zu diesen Markteinführungen und generell zu den Wachstumsaussichten.

Beim ausgewiesenen operativen Ergebnis und dem Reinergebnis gehen die Analystenerwartungen weit auseinander. Unsicherheitsfaktoren sind etwa, wie sehr die Kosten nach der Abspaltung von Novartis gestiegen sind. Ungewissheit gibt es offensichtlich auch in Bezug auf Steuereffekte und die Höhe der Abschreibungen.

ZIELE: Im laufenden Jahr möchte das Unternehmen auf der Basis konstanter Wechselkurse beim Umsatz um 3 bis 5 Prozent zulegen. Die operative Kerngewinnmarge soll zwischen 17 und 18 Prozent, der effektive Kernsteuersatz zwischen 17 und 19 Prozent zu liegen kommen.

Im ersten Halbjahr war das Unternehmen auf Kurs, diese Ziele zu erreichen. Das organische Umsatzwachstum lag bei 5 Prozent und die operative Kerngewinnmarge bei 17,1 Prozent.

Mittelfristig will Alcon leicht über dem Markt wachsen. Firmenchef David Endicott hat sich bis 2023 ein jährliches Plus von bis zu 6 Prozent zum Ziel gesetzt. Der Gesamtmarkt dürfte in den kommenden Jahren jeweils um etwa 4 Prozent wachsen. Die operative Kerngewinnmarge soll bis 2023 auf ein niedriges bis mittleres 20-Prozent-Niveau steigen.

PRO MEMORIA: Seit der Abspaltung von Novartis im April hat Alcon am Hauptsitz in Genf neues Personal rekrutiert. "Wir haben bisher zwischen 20 und 30 neue Mitarbeiter eingestellt", sagte Firmenchef David Endicott im August in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Man sei aber nach wie vor auf der Suche nach Spezialisten für die Bereiche Finanzen oder Steuern. Alcon beschäftigt in der Schweiz nun rund 640 Mitarbeitende.

Ende August erhielt Alcon von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Segen für die Intraokularlinse "Panoptix". Die Linse mit drei Sehstärken richtet sich an Patienten, die eine Kataraktoperation (grauer Star) hinter sich haben.

AKTIENKURS: Die Alcon-Papiere können seit dem 9. April 2019 gehandelt werden. Nach der Abspaltung von Novartis startet die Aktie damals bei 55,00 Franken. Seither hat sich der Kurs in einer Bandbreite von 54 bis knapp 63 Franken bewegt. Aktuell kostet das Papier gut 58 Franken.

Homepage: www.alcon.com

ab/rw