Schindellegi (awp) - Der Logistikdienstleister Kühne+Nagel hat im vergangenen Jahr einen deutlich höheren Umsatz und Reingewinn erzielt. Die Erwartungen der Analysten hat das Unternehem damit ungefähr getroffen. Die Aktionäre sollen an der positiven Geschäftsentwicklung mit einer höheren Dividende beteiligt werden.

Konkret stieg der Nettoumsatz wenig überraschend um 12,5% auf 18,6 Mrd CHF, nachdem bereits nach den ersten neun Monaten ein Plus von 10,4% resultiert hatte. Mehr Aussagekraft hat allerdings der um die volatilen Frachtraten bereinigte Rohertrag. Dieser legte um 7,2% auf 7,02 Mrd CHF zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Damit hat die Dynamik im vierten Quartal erneut zugenommen, denn für den Zeitraum von Januar bis September wurde ein Plus von 4,8% ausgewiesen.

"Die konsequente Umsetzung unserer Geschäftsstrategien resultierte in einem starken Volumenwachstum und einer deutlichen Steigerung des Rohertrags", wird Detlef Trefzger, CEO von Kühne+Nagel in der Meldung zitiert.

Der Gewinn auf Stufe EBIT erhöhte sich um 2,1% auf 937 Mio CHF. Die entsprechende Marge nahm auf 5,0% von 5,6% im Jahr zuvor ab. Damit hat die Konzernleitung um CEO Detlef Trefzger ihre Zielvorgabe von "mindestens" 5% knapp erreicht. Die Region EMEA trug 523 Mio CHF (55,8%) zum EBIT der Gruppe bei, die Region Americas 204 Mio CHF (21,8%) und die Region Asien-Pazifik 210 Mio CHF (22,4%).

Die sogenannte Konversionsmarge, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag beschreibt, kam auf Gruppenebene bei 13,3% zu liegen. Nach neun Monaten hatte sie bereits bei diesem Wert gelegen. Als neues Mittelfristziel möchte Kühne+Nagel die Marge in den nächsten Jahren bekanntlich auf über 16% steigern.

Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn stieg um 2,6% auf 737 Mio CHF.

Mit dem Zahlenkranz wurden die Prognosen der Analysten bei Reingewinn nach Minderheiten und EBIT knapp verfehlt. Beim Rohertrag und Nettoumsatz wurden sie übertroffen. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten die Experten einen Nettoumsatz von 18,2 Mrd CHF, einen Rohertrag von 6,9 Mrd, einen EBIT von 949 Mio sowie einen Reingewinn nach Abzug der Minderheiten von 742 Mio veranschlagt.

Der Generalversammlung schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer höheren Dividende von 5,75 CHF je Aktie vor, im Vorjahr kamen 5,50 CHF zu Auszahlung. Hier hatten Analysten im Durchschnitt mit 5,74 CHF gerechnet.

Für das Geschäftsjahr 2017 zeigt sich die Konzernleitung optimisitsch. "Die Leistungsstärke und Innovationskraft der Kühne+Nagel-Gruppe stimmen uns zuversichtlich für das Geschäftsjahr 2018", wird Verwaltungsratspräsident Jörg Wolle in der Meldung zitiert. 2017 habe sich das Unternehmen in einem anspruchsvollen und sich rasch wandelnden wirtschaftlichen Umfeld als "führender Logistikdienstleister" gestärkt und sein Ergebnis weiter verbessert.

kw/gab