Berlin (Reuters) - Tesla-Chef Elon Musk besucht erneut das im Bau befindliche Produktionswerk im brandenburgischen Grünheide.

Der Privatjet sei auf dem erst kürzlich eröffneten Flughafen BER gelandet, erfuhr Reuters am Donnerstag von einem Insider. Ein Tesla-Sprecher sprach von einem "Routine-Besuch". Musk kündigte per Tweet an, am Freitag vor Ort persönliche Einstellungsgespräche mit Ingenieuren führen zu wollen und rief dazu auf, Bewerbungen einzureichen. Zehntausende reagierten per Twitter auf die Nachricht - einige veröffentlichten gleich Teile ihres Bewerbungsschreibens oder stellten Fragen nach den Anforderungen. "Stellen Sie auch Praktikanten mit einem Philosophie-Hintergrund ein?", schrieb eine Interessentin. Tesla will ab Sommer in Grünheide mit der Produktion starten.

Bereits Anfang September war der Firmenchef auf dem Gelände, um den Fortschritt der Bauarbeiten mit eigenen Augen zu sehen, und sagte: "Deutschland rocks". Obwohl das Werk jeden Tag mehr Form annimmt, gibt es bislang keine endgültige Baugenehmigung. Erst kürzlich nahmen Kritiker acht Tage in Anspruch, um Informationen zu den Bauplänen und deren Auswirkungen auf die Wasserversorgung, Tier- und Pflanzenwelt, Lärmbelästigung und vieles weitere einzufordern. Derzeit würden die Einwendungen geprüft, sagte die Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums, Frauke Zelt. Wann eine Entscheidung falle, sei noch unklar. Das bedeutet, dass Tesla weiterhin auf eigene Gefahr baut.

Zuletzt sorgte der weltgrößte Elektroautobauer in Deutschland immer wieder für Schlagzeilen. Zum einen soll Werkschef-Chef Evan Horetsky Insidern zufolge inzwischen nicht mehr für Tesla tätig sein. Unter seiner Führung wurde bei Tesla in Grünheide zwischenzeitlich vom Wasserverband Strausberg-Erkner das Wasser abgestellt, weil Rechnungen nicht bezahlt worden waren. Unklar ist, wer nun die Zügel in den Händen hält. Zum anderen veröffentlichte Tesla bei der Publikation der Quartalszahlen nicht nur eine Gewinnverdoppelung, sondern wies auch auf ein mögliches Bußgeld in Höhe von zwölf Millionen Euro in Deutschland im Zusammenhang mit der Rücknahme von Batterien hin. Dagegen haben die Amerikaner Widerspruch eingelegt. Das zuständige Umweltbundesamt bestätigte, dass es ein laufendes Verfahren gibt.