BERLIN (awp international) - Das Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Die Welt") will seine Geschäftsstrategie schärfen und sich noch mehr auf die digitale Welt ausrichten. Man wolle sich noch stärker auf die Hauptsegmente digitaler Journalismus und digitale Rubriken fokussieren, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin. Das heisse auch, dass das dritte Segment Marketing mittel- bis längerfristig "nicht mehr zum Unternehmen" gehören werde.

"Das Unternehmen ist auf seinem Weg, immer digitaler zu werden, einen weiteren Schritt vorangekommen", sagte Döpfner zum vergangenen Geschäftsjahr. Das Medienhaus verdiente zuletzt immer mehr Geld mit digitalen Portalen für Job-, Immobilien- und Autoanzeigen, zum Beispiel mit der Stellenbörse Stepstone. Die Entwicklung im digitalen Geschäft von "Bild" und "Welt" sei ebenfalls erfolgreich. "Wir konvertieren immer mehr Abonnenten aus einzelnen Artikeln."

Axel Springer wolle und könne in Zukunft mehr auf Wachstum setzen, sagte Döpfner. Am Mittwoch stellte er zudem ein neues Unternehmenslogo vor. In einem Unternehmen, das mehr als die Hälfte seines Geschäfts nicht mehr in Deutschland und viele internationale Mitarbeiter habe, müsse zudem die Unternehmenssprache Englisch sein.

Die Hauptversammlung wählte in Berlin auch den Aufsichtsrat neu. Dem Gremium gehört künftig Ralph Büchi an, zuständig für das operative Geschäft der Schweizer Ringier Gruppe ("Blick"). Er soll den Aufsichtsrat als Nachfolger von Giuseppe Vita leiten. Als Nachfolger von Lothar Lanz wurde der Wirtschaftsprüfer Ulrich Plett in das Kontrollgremium gewählt. Dem neunköpfigen Aufsichtsrat gehört auch weiterhin Hauptaktionärin Friede Springer an./kil/pos/DP/jha