Berlin (awp international) - Die Enkel des Verlegers Axel Springer, Ariane Melanie und Axel Sven Springer, verkaufen im Rahmen der Übernahmeofferte von KKR Teile ihrer Beteiligung an den Finanzinvestor. Wie KKR am Freitag mitteilte, nehmen sie das Angebot für Aktien an, die insgesamt etwa 3,7 Prozent des Grundkapitals an Axel Springer entsprechen.

Mit ihren restlichen Papieren blieben sie als unabhängige Aktionäre im Unternehmen. Der Aktienkurs des Medienhauses lag am frühen Nachmittag leicht im Minus.

Die Offerte von KKR läuft noch bis zum 21. August. Bereits vergangene Woche hatte der Investor mit 27,8 Prozent der Anteile deutlich mehr Aktien angedient bekommen, als er im Angebot festgesetzt hatte. KKR bietet einen Preis von 63,00 Euro je Anteilsschein. Die Verhandlungen waren Ende Mai bekannt geworden und hatten den Kurs deutlich nach oben getrieben. Mit der US-Beteiligungsgesellschaft erhofft sich Springer-Chef Mathias Döpfner eine bessere Umsetzung seiner langfristigen digitalen Wachstumsstrategie.

Die Familie des "Bild"-Gründers Axel Springer hält eine Mehrheit an dem im MDax börsennotierten Unternehmen, zu dem unter anderem auch die "Welt" gehört. Friede Springer verfügt über 37,5 Prozent über die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik. Dazu kommt ein direkt gehaltener Anteil von 5,1 Prozent. Ihr Vertrauter Döpfner selbst hält 2,8 Prozent. Zusammen sind Friede Springer und Döpfner mit 45,4 Prozent beteiligt. Axel Sven und Ariane Melanie Springer hielten bislang zusammen 9,8 Prozent.

"Meine Schwester und ich sind von dem unternehmerischen Konzept für die Weitentwicklung von Axel Springer überzeugt", sagte Axel Sven Springer. "Wir unterstützen deshalb das Übernahmeangebot und wollen mit dem verbleibenden Teil unserer Beteiligung den Wandel und das Wachstum des Unternehmens weiter begleiten.?

Der Einstieg von KKR steht nach wie vor unter dem Vorbehalt aussenwirtschaftlicher Genehmigungen und Kartellfreigaben. Je nachdem, wie viele Anleger ihre Aktien in der Nachfrist noch andienen, könnte der Streubesitz unter 15 Prozent fallen. Dann würde laut Analysten der Abstieg aus dem MDax in den Nebenwerteindex SDax drohen. Bei einem Streubesitz unter zehn Prozent würde Springer aus allen der bedeutenden Indizes der Deutschen Börse herausfallen./knd/nas/mis