Der Vorstand schlägt eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 von nur noch 1,16 Euro vor, wie am Freitag aus offiziellen Unterlagen zum geplanten Rückzug von der Börse hervorgeht. "Die Zeichen stehen auf Wachstum", sagte ein Konzernsprecher dazu der Nachrichtenagentur Reuters. "Mit der niedrigeren Dividende wird Geld gespart, das direkt in Wachstum gesteckt werden kann." Die Ausschüttung lag für das Geschäftsjahr 2018 bei 2,10 Euro und für 2017 bei 2,00 Euro. Der Aufsichtsrat solle am 10. März über den sogenannten Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands beraten. "Danach soll der Bilanzgewinn in Höhe von 125,2 Millionen Euro vollständig zur Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,16 Euro je Axel Springer-Aktie für das Geschäftsjahr 2019 verwendet werden."

Der größte Springer Eigner, der US-Finanzinvestor KKR, will zusammen mit der Verlegerwitwe Friede Springer und Springer-Chef Mathias Döpfner den Verlag von der Börse nehmen. Nach aktueller Planung soll der Prozess schätzungsweise am 4. Mai 2020 abgeschlossen sein. Mit KKR im Rücken will der Herausgeber von "Bild" und "Welt" 2020 verstärkt ins Digitalgeschäft investieren. Man werde Geld etwa in das Jobportal Stepstone und das Geschäft mit Immobilienplattformen stecken, hatte Döpfner im Dezember betont.