Zürich (awp) - Glencore hat seinem Konzernchef Yvan Glasenberg 2020 erneut 1,5 Millionen Dollar als Lohn bezahlt. Das Salär von Glasenberg bewegt sich seit Jahren auf diesem Niveau. Mit dem anstehenden Wechsel an der Konzernspitze zu Gary Nagle wird sich das Lohnschema jedoch grundlegend ändern. Nagle winken höhere Boni.

Konkret erhielt Glasenberg 1,508 Millionen Dollar nach 1,503 Millionen im Vorjahr, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging. Der Anstieg in Dollar gerechnet ist auf die höhere Pensionszahlung zurückzuführen, die in Franken erfolgt.

Glasenberg blieb zweitgrösster Einzelaktionär des Unternehmens und hielt per Ende Jahr 9,10 Prozent des Kapitals. Grösster Einzelaktionär war der Staatsfonds Katar Holding mit 9,17 Prozent. Glasenberg hatte aufgrund seines grossen Aktienpakets stets auf flexible Lohnanteil verzichtet, denn die Dividende hatte ihm regelmässig dreistellige Millionenbeträge in die Kasse gespült.

Neuer Entlohnungsplan

Mit dem designierten neuen Unternehmenschef Gary Nagle wird sich das ändern. Der Glencore-Verwaltungsrat hat ein neues Entlohnungsschema beschlossen, welches ein Grundgehalt für den neuen CEO von 1,8 Millionen US-Dollar bzw. 1,9 Millionen inklusive Pensionsleistungen vorsieht. Durch einen Jahresbonus und langfristige Anreizprogramme kann diese Summe bis auf maximal 10,4 Millionen Dollar steigen. Während seiner Amtszeit kommen allerdings im Maximum lediglich 6,4 Millionen zur Auszahlung, der Rest wird erst zwei Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Konzern ausbezahlt.

Ausserdem hat der Verwaltungsrat einen Nachfolgeprozess für seinen Präsidenten Anthony Hayward eingeleitet. Hayward werde noch eine weitere Amtszeit absolvieren und "spätestens" bei der Generalversammlung 2022 zurücktreten, heisst es im Geschäftsbericht. Diese Periode werde ihm Zeit geben, den Übergang an der Spitze des Managementteams sicherzustellen und eine Reihe laufender Angelegenheiten zu regeln. Der frühere Chef des Ölriesen BP war 2011 zu Glencore gestossen.

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