DAVOS (dpa-AFX) - Starinvestor George Soros hat nationalistische Tendenzen und den Wettstreit zwischen den Weltmächten China und den USA als große Gefahr für Frieden und Freiheit bezeichnet. Nationalismus sei der große Feind offener Gesellschaften, sagte der ungarisch-stämmige 89-Jährige am Donnerstagabend am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Seine Hoffnung auf eine gestärkte internationale Kooperation zwischen Staaten habe sich zerschlagen. Die größten Mächte USA, China und Russland seien weiter in den Händen von angehenden oder tatsächlichen Diktatoren, autoritäre Regime seien weiter auf dem Vormarsch.

An US-Präsident Donald Trump und auch Chinas Staatspräsident Xi Jinping ließ der Milliardär kein gutes Haar. Die beiden versuchten, ihre Macht bis an die Grenzen und darüber hinaus auszudehnen. "Präsident Trump ist ein Betrüger und der ultimative Narzisst, der will, dass sich die Welt um ihn dreht", sagte Soros. Xi stehe innen- und außenpolitisch unter Druck.

Seine Hoffnung liege in Zugang zu guter Bildung, sagte Soros. Darum will er eine Milliarde US-Dollar in ein Netzwerk von Universitäten stecken und damit bereits von ihm unterstützte Bildungseinrichtungen stärken. Später sollen diese um weitere Institutionen und Partner erweitert werden. Soros hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Jahren bereits mehr als 32 Milliarden US-Dollar gespendet, um Bildung und soziale Zwecke zu unterstützen./men/DP/zb