Zürich (awp) - Anleger trennen sich am Mittwoch von Clariant-Papieren. Nach einem zuletzt guten Lauf streichen Anleger Gewinne ein. Zudem hat Clariant-Chef Hariolf Kottmann in einem Interview einmal mehr die Möglichkeit einer grossen Firmentransaktion angesprochen. Sollte das Unternehmen dafür Geld brauchen, sollen die Aktionäre dafür herhalten.

Um 10.30 Uhr büssen Clariant Namen im regulären Handel 1,2 Prozent auf 23,33 Franken ein. Nach Vorlage der Jahreszahlen in der Vorwoche hatten die Papiere zuvor um rund 5 Prozent zugelegt. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt steht am Mittwoch 0,66 Prozent höher.

Es sei das Ziel von ihm, "den Aktionären über eine transformierende Akquisition oder über einen Merger die Möglichkeit einer signifikanten Wertsteigerung bieten zu können", sagte Konzernchef Hariolf Kottmann der "Finanz und Wirtschaft". Kottmann hatte bereits letzten Donnerstag betont, nach Abschuss des Devestitionsprogramms stünden "alle Optionen offen". Vom Ergänzungskauf bis hin zur Grossakquisition oder einem Merger.

Clariant schrumpft sich derzeit auf eine Grösse von rund 4,5 bis 5,0 Milliarden Franken Umsatz "gesund". Kottmann wiederholte im Zeitungsinterview seine bereits früher geäusserte Ansicht, ein Spezialchemieunternehmen müsse "idealerweise" 12 bis 15 Milliarden Franken umsetzen. Und sollte das Unternehmen "später einmal" zusätzliches Kapital benötigen, werde man an die Aktionäre gelangen.

Händlern zufolge ist der Konzern noch dabei, sich fit zu trimmen. "Und schon kurbelt Kottmann wieder alle möglichen Spekulationen an", sagt ein Händler. Er hoffe nur nicht, dass Konzern vor einer "Dummheit" stehe und einfach nur des Umsatzes Willen Zukäufe mache. "Anderseits gilt Clariant ja schon fast seit Gründungszeiten als Übernahmekandidat."

ra/pre