Die Entscheidung über das angestrebte Gemeinschaftsunternehmen müsse in den kommenden Wochen zum Abschluss gebracht werden, hieß es in einer der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorliegenden Mitarbeiter-Info von Ende vergangener Woche. Dazu sei der Vorstand in engem Austausch mit dem Aufsichtsrat. Zuvor hatte am Mittwoch das Kontrollgremium über die noch offenen Fragen beraten. Bis Ende des Monats soll der Vorstand Insidern zufolge unter anderem klären, wie die zwischen Thyssen und Tata entstandene Bewertungslücke geschlossen werden soll.

"Der Prozess dauert doch deutlich länger, als wir zu Anfang erwartet hatten", räumte der Manager ein. Hiesinger verhandelt seit 2016 mit Tata über die Bildung eines neuen Branchenriesen. Die Gespräche hatten sich immer wieder verzögert, etwa durch den Brexit und einem Führungswechsel bei Tata. Auch müssen bei Tata noch Verhandlungen in den Niederlanden und Großbritannien mit den Arbeitnehmervertretern abgeschlossen werden. Hiesinger steht unter dem Druck von Investoren, darunter der Großaktionär und Finanzinvestor Cevian sowie der US-Hedgefonds Elliott.

"Wir führen auch regelmäßig Gespräche mit Investoren", berichtete Hiesinger. Dabei kämen auch unterschiedliche Auffassungen oder Einschätzungen zur Sprache. "Auch gibt es Aktionäre, die sich aktiver einbringen und Einfluss auf das Management nehmen wollen als andere. Wir als Management setzen dabei auf einen konstruktiven Dialog mit allen Investoren." Der Konzern habe beim Umbau viel erreicht, betonte Hiesinger. Es gebe aber noch einige Baustellen, insbesondere bei der Tochter Industrials Solutions.