DÜSSELDORF/ESSEN (dpa-AFX) - Der Streit um das Verhalten der Krupp-Stiftung rund um den Abgang von Ex-Chef Heinrich Hiesinger beim Technologie-Konzern Thyssenkrupp köchelt weiter. Die zuletzt stark kritisierte Vorsitzende der Alfried Krupp Stiftung, Ursula Gather, soll schon vor zwei Jahren mit dem Mehrheitsaktionär des finnischen Rivalen Kone über eine Fusion der Aufzugssparten beider Firmen gesprochen haben, berichtete das "Handelsblatt" am Sonntag. "Bei den vom Mehrheitsaktionär von Kone erbetenen Kontakt hat die Stiftung stets auf die Zuständigkeit des Unternehmens zu Fragen der Aufzugssparte verwiesen", zitierte die Zeitung aus einer Stellungnahme der Sitftung vom Wochenende. "Über geführte Gespräche war der Vorstand der Thyssen-Krupp AG stets informiert. Allein dem Unternehmen obliegen Äußerungen und Entscheidungen zu Anfragen von Wettbewerbern."

Vor gut einer Woche hatte Ex-Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger das Handtuch geworfen, nachdem er die Zusammenlegung des Stahlgeschäfts in Europa mit dem Rivalen Tata Steel unter Dach und Fach gebracht hatte. Seitdem gibt es Vorwürfe gegen die Führung der Krupp-Stiftung, das Management nicht genug gegen die Kritik von aktivistischen Investoren in Schutz genommen zu haben, die den Konzern noch stärker aufspalten wollen. Die Stiftung ist mit 21 Prozent der größte Aktionär des Dax-Konzerns. Der schwedische Finanzinvestor Cevian - mit 14 Prozent zweitgrößter Aktionär - hatte Hiesinger immer wieder scharf für zu wenig Reformtempo kritisiert, ebenso der US-Hedgefonds Elliott von Investor Paul Singer./men