WOLFSBURG (dpa-AFX) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat die Haltung des VW-Aufsichtsratspräsidiums verteidigt, an den beiden angeklagten Top-Managern Herbert Diess und Hans Dieter Pötsch festzuhalten. Er habe "großen Respekt" vor der sorgfältigen Arbeit der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg. "Aber eine Anklage ist kein Urteil", betonte Weil. "Sie wiegt schwer, aber in Deutschland gilt die Unschuldsvermutung. Wir haben uns im Präsidium mit den Vorwürfen intensiv auseinandergesetzt und wissen, was wir tun."

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte am Dienstag Anklage wegen Marktmanipulation gegen VW-Vorstandschef Herbert Diess, den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch und den früheren Konzernchef Martin Winterkorn erhoben. Sie sollen im Zuge der Dieselaffäre Anleger zu spät über finanzielle Risiken informiert haben. "Das Präsidium hat gestern gesagt, keinen Anlass für personelle Maßnahmen zu sehen. Hinter dieser Position stehe ich auch persönlich", erklärte der niedersächsische Regierungschef./jap/DP/men