Zug (awp) - Holcim blickt auf ein solides erstes Semester zurück. Zwar hat der Baustoffkonzern weniger Umsatz und Betriebsgewinn erzielt. Dies ist aber insbesondere auf die Verkäufe der Zementgeschäfte in Indien und Brasilien zurückzuführen.

So reduzierte sich der ausgewiesene Umsatz um 11,0 Prozent auf 13,07 Milliarden Franken deutlich. Nebst den erwähnten Devestitionen hat Holcim aber auch die Expansion im Dachgeschäft und in anderen Baubereichen mit einer Reihe von Übernahmen fortgesetzt. Bereinigt um die Einflüsse der diversen Änderungen im Konsolidierungskreis ergab sich auf vergleichbarer Basis ein organisches Wachstum von 7,4 Prozent, wie Holcim am Donnerstag mitteilte.

Dieses Wachstum spiegle das verbesserte Ertragsprofil mit einer stärkeren Ausrichtung des Portfolios auf besonders wachstums- und gewinnträchtige Geschäftsbereiche wider, heisst es zum Geschäftsverlauf.

CEO Jan Jenisch zeigte sich laut einem Zitat in der Mitteilung denn auch erfreut: "Unsere hervorragenden finanziellen Ergebnisse, vom Umsatz über das Recurring EBIT bis hin zum Rekordergebnis je Aktie, bestätigen die Stärke unserer Strategie, mit der wir weiterhin auf eine profitable Expansion auf dem attraktiven nordamerikanischen Markt und auf ein beschleunigtes grünes Wachstum in Europa und Lateinamerika setzen."

Hohes Tempo bei Akquisitionen

Die schnelle Umsetzung der Transformation von Holcim sei zudem mit 18 wertsteigernden Übernahmen fortgesetzt worden. Sowohl das Segment Solutions & Products als auch das Segment Zuschlagstoffe und Transportbeton seien gestärkt worden, so Jenisch.

Er sieht sich mit dem Unternehmen auch auf einem guten Weg bei der angestrebten Reduktion der CO2-Emissionen im Rahmen der Strategie 2025 "Accellerating Green Growth". So sei der Anteil der CO2-Emissionen am Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent gesenkt worden.

Beim Betriebsgewinn zeigt sich ein ähnliches Bild wie beim Umsatz. Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT sank zwar im ersten Halbjahr um 6,0 Prozent auf 2,04 Milliarden Franken. Aber auch hier waren die Geschäftsverkäufe ausschlaggebend für das Minus. Ohne diese hätte der wiederkehrende Betriebsgewinn um 13,4 Prozent zugenommen.

Klare Verbesserung der Gewinnmarge

Da der vergleichbare EBIT im Vergleich zum Umsatz unterproportional zurückging, verbesserte sich die entsprechende Marge um 80 Basispunkte auf 15,6 Prozent. Im zweiten Quartal erreichte diese gar einen Rekordwert von 21,1 Prozent. Darüber freut sich Konzernchef Jan Jenisch denn auch besonders. "Wir sind auf dem besten Weg, im Geschäftsjahr 2023 branchenführende Margen zu erzielen", sagte er in der Mitteilung.

Der Konzerngewinn wiederum stieg im Halbjahr um 9,0 Prozent auf 1,26 Milliarden Franken. Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz leicht und beim operativen Gewinn deutlicher übertroffen.

Für das neue Geschäftsjahr bestätigt Holcim die bisherigen Ziele. So wird ein organisches Umsatzwachstum von mehr als 6 Prozent erwartet. Der wiederkehrende EBIT soll ein organisches Wachstum von über 10 Prozent erreichen und die EBIT-Marge einen Wert von mehr als 16 Prozent. Der Free Cashflow wird bei rund 3 Milliarden Franken erwartet.

CEO Jenisch freut sich darauf, "die hervorragende Dynamik im zweiten Halbjahr fortzusetzen und die Dekarbonisierung des Bausektors weiter voranzutreiben".

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