In der Volksrepublik einschließlich Hongkong und Taiwan wurden in den zwölf Monaten bis 31. Januar insgesamt 182 neue Milliardäre gezählt, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten "Hurun Global Rich List" - der chinesischen Version der Forbes-Liste - hervor. In den Vereinigten Staaten stieg die Zahl der Superreichen dagegen nur um 59. "China hat heute mehr Milliardäre als die USA und Indien zusammen", sagte Rupert Hoogewerf, der den Bericht seit 1999 herausgibt. China kommt demnach auf 799 Milliardäre, die USA auf 629 und Indien auf 137.

Neu auf der Reichenliste tauchen etwa Cheng Xianfeng vom Arzneimittelhersteller Yifan Xinfu Pharmaceutical und Shen Ya vom Online-Discounter Vipshop auf. Die chinesischen Technologieaktien stiegen im vergangenen Jahr um 77 Prozent, die der dortigen Pharmaunternehmen um 37 Prozent, während die Aktienkurse weltweit nur um 16 Prozent zulegten. "Ein Boom bei den Technologiebewertungen und starke Aktienmärkte in den USA, Indien und China trieben die Zahl der Milliardäre auf Rekordhöhen", sagte der britische Wirtschaftsprüfer Hoogewerf. Dabei lief es konjunkturell für die nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht so toll: Ihr Bruttoinlandsprodukt wuchs 2019 auch wegen des Handelskriegs mit den USA so langsam wie seit drei Jahnzehnten nicht mehr.

Angeführt wird die Liste der Superreichen immer noch von Amerikanern. Amazon.com-Gründer Jeff Bezos ist demnach mit einem Vermögen von 140 Milliarden Dollar das dritte Jahr in Folge der reichste Mann der Welt. Jack Ma vom chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba führt Chinas Milliardäre mit einem Vermögen von 45 Milliarden Dollar an und belegt damit Platz 21 im internationalen Ranking. Überholt wurde er von Elon Musk vom Elektroauto-Pionier Tesla. Das Vermögen von Ren Zhengfei, der Gründer des in Shenzhen ansässigen Telekommunikationsriesen Huawei, wuchs um sieben Prozent auf drei Milliarden Dollar an. Das entspricht etwa dem Vermögen des US-Präsidenten Donald Trump, dessen Regierung Ren auf eine schwarze Liste setzen lies.

Peking ist zum fünften Mal in Folge die Welthauptstadt der Milliardäre. Dort leben 110 dieser Superreichen. In New York sind es der Studie zufolge 98. Shanghai hat diesmal Hongkong überholt und den dritten Platz belegt.