Zürich (awp) - Die geplante Sanierung der Messebetreiberin MCH und der Einstieg von James Murdoch stösst auf neue Hindernisse. Die Übernahmekommission (UEK) hat eine Einsprache der LLB Swiss Investment von Vermögensverwalter Erhard Lee zugestimmt und damit die an der Generalversammlung beschlossene Opting-up-Klausel für nicht wirksam erklärt, wie die MCH Group am Freitag mitteilt.

Als Grund habe die UEK angegeben, dass das zusätzliche, übernahmerechtlich erforderliche Quorum der "Mehrheit der Minderheit" nicht erreicht worden sei. Die Stimmenthaltungen hätten als Nein-Stimmen mitgezählt werden müssen. Dies widerspreche allerdings den Statuten der MCH Group, wie es weiter heisst.

Auf Grundlage der UEK-Entscheidung müsste die Lupa Systems von James Murdoch bei Überschreiten der Beteiligungsgrenze von 33,3 Prozent ein öffentliches Pflichtangebot unterbreiten, schreibt MCH weiter. Man werde die Verfügung der UEK analysieren und über die weiteren Schritte entscheiden und informieren.

Durch den Einstieg von James Murdoch, dem Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch, will die finanziell angeschlagene MCH-Gruppe finanziell zurück in die Spur kommen. Zu diesem Zweck plant MCH eine Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 104,5 Millionen Franken. Murdochs Beteiligung sollte sich, je nachdem wie stark sich die bestehenden Aktionäre an der Aktienausgabe beteiligen, zwischen 30 und 44 Prozent bewegen.

Um die dafür nötigen Transaktionen vollziehen zu können wurden der Generalversammlung zwei sogenannte "Opting-up-Klauseln" zur Abstimmung vorgelegt. Mit dieser Klausel wollte MCH sicherstellen, dass im Falle eines erfolgreichen Deals keine öffentliche Übernahmeangebote durch die Verschiebungen im Aktionariat gemacht werden müssen. Dies war erforderlich, da die Umschichtungen im Aktionariat auch dazu geführt hätten, dass die Beteiligung des Kantons Basel-Stadt vorübergehend über 50 Prozent steigt.

Die Aktionärs Gruppe Ursula und Erhard Lee (LLB (Swiss) Investment AG) hält früheren Angaben zufolge 9,8 Prozent an der Messebetreiberin. Lee hatte den Murdoch-Einstieg und die Kapitalerhöhung abgelehnt und hatte eine schweizerische Lösung präferiert.

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