Lausanne (awp) - Die Energiegruppe Alpiq ist auf der Suche nach einem Nachfolger von Jens Alder als Verwaltungsratspräsident fündig geworden. Der frühere E.ON-Chef Johannes Teyssen soll Alpiq in die Zukunft führen.

Teyssen werde das Präsidium bei Alpiq zum Start ins Jahr 2022 übernehmen, teilte die Gruppe am Donnerstagabend mit. Noch muss er allerdings von den Aktionärinnen und Aktionären in den Verwaltungsrat gewählt werden. Dazu organisiert Alpiq am 9. Dezember eine ausserordentliche Generalversammlung.

"Ich bin höchst erfreut und stolz, dass wir Johannes Teyssen für Alpiq gewinnen konnten", wird Jens Alder in der Mitteilung zitiert. Teyssen sei eine der herausragenden Persönlichkeiten der europäischen Energiebranche und Alpiq brauche für die Zukunft einen solchen Brancheninsider an der Spitze.

Branchengrösse als Präsident

Johannes Teyssen ist eine bekannte Grösse in der Energiebranche. Bis Ende März leitete er als CEO die Geschicke des deutschen Energiekonzerns E.ON. Dieses Amt übergab er nach über zehn Jahren an Leonhard Birnbaum, nachdem er den Konzern zu einem integrierten Versorger umgebaut hatte.

Bereits vor seiner CEO-Tätigkeit bei E.ON war Teyssen ab 2004 Teil der Konzernleitung. Damals hatte er die zentraleuropäische Division geleitet und war unter anderem für die Stromproduktion aus Kernenergie, Wasserkraft und fossilen Energieträgern in zehn europäischen Ländern verantwortlich. 

Teyssen hatte auch Einfluss über die Firmengrenzen von E.ON hinaus: Von 2013 bis 2015 leitete er den Verband der europäischen Stromunternehmen Eurelectric und er war sechs Jahre lang Vorsitzender des europäischen Zweigs des Weltenergierats.

Aktuell ist Teyssen Mitglied des Verwaltungsrats des britischen Öl- und Gasunternehmens BP sowie Senior Advisor der Beteiligungsgesellschaft KKR.

Alder tritt als Präsident ab

Mit Jens Alder verlässt ein Mann die Alpiq-Gruppe, der Spuren hinterlässt: Nachdem der Wahl zum Präsidenten im Mai 2015 führte er Alpiq durch eine anspruchsvolle Transformationsphase und restrukturierte das Unternehmen.

Alder habe die Verschuldung massiv reduziert und den geplanten Wechsel im Aktionariat umgesetzt, mit dem Rückzug des französischen Stromkonzerns EDF als Grossaktionär und der Dekotierung von der Börse, schreibt Alpiq.

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