Adidas-Chef Rorsted im stern: Gute Manager sollten ruhig richtig hoch
bezahlt werden / Adidas-Strukturen zur Steuergestaltung seien
"unproblematisch"
   Hamburg (ots) - Adidas-Chef Kasper Rorsted hält die Debatte um 
überhöhte Managergehälter für "teilweise populistisch". Gute Manager 
sollten ruhig richtig hoch bezahlt werden, sagte der CEO im Gespräch 
mit dem stern. "Eine Person kann viel ausmachen." Die besten 
Beispiele seien Elon Musk von Tesla oder Jeff Bezos von Amazon. "Es 
lohnt sich Geld in Leute zu investieren", sagte Rorsted in der am 
Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

   Rorsted, 55, selbst gilt als einer der Superstars unter den 
Dax-Managern. Bevor er vor gut einem Jahr bei Adidas anheuerte, war 
der Däne elf Jahre beim Waschmittelhersteller Henkel, acht davon als 
Vorstandschef. Wird in anderen deutschen Konzernen über moderne 
Manager gesprochen, fällt immer wieder sein Name. Bei Adidas soll 
Rorsted etwa sieben Millionen Euro im Jahr verdienen.

   "Wenn sie gut sind, sind die bestbezahlten Manager die billigsten 
- weil das Preis-Leistungsverhältnis so gut ist", sagte Rorsted. Das 
hieße aber nicht, dass Manager keine Fehler machen dürften. "Auch als
CEO muss ich nicht alles richtig machen - nur die wichtigen 
Entscheidungen."

   Rorsted verteidigte auch die Steuer-Modelle seines Unternehmens. 
Die Steuerzahlungen von Adidas seien "absolut adäquat", sagte er. Mit
28,5 Prozent habe das Unternehmen die sechsthöchste Steuerquote im 
Dax. "Wir haben uns entschieden, in Steuerfragen keinen aggressiven 
Weg zu gehen. Sonst würden wir auch heute schon deutlich weniger 
zahlen, das wäre ja technisch machbar."

   Zuletzt war im Rahmen der "Paradise Papers" der Adidas-Konkurrent 
Nike in die Kritik geraten, weil das US-Unternehmen über 
Firmenkonstrukte und Markenrechte seine Steuerlast künstlich drücken 
soll. Das ist zwar legal, aber moralisch angreifbar.

   Auch Adidas nutzt Strukturen, um die Steuern zu gestalten. 
Bestellt man Schuhe oder Sportkleidung über adidas.de, erhält man 
eine Rechnung aus dem Steuerparadies Niederlande. "Natürlich ist das 
unproblematisch", sagte Rorsted. Adidas habe auch eine Struktur in 
Hongkong aufgesetzt, um alle Geschäfte in Asien abzuwickeln. "Man 
muss solche Strukturen aufsetzen, die für das Unternehmen gut sind."

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