Dottikon (awp) - Dottikon-CEO und -VRP Markus Blocher will die Kontrolle beim Aargauer Chemieunternehmen nicht aufgeben. "Ich werde sicher nie unter einen Anteil von zwei Dritteln gehen", sagte er in einem Interview mit den Zeitungen von "CH Media", nachdem am vergangenen Freitag von einer ausserordentlichen GV eine Kapitalerhöhung und ein Aktiensplit beschlossen wurde.

"Aber wir möchten auch den Anteil der frei handelbaren Aktien erhöhen." Wenn dieser mindestens 20 Prozent erreicht, würden sich die Aktien für eine Aufnahme in den Swiss Performance Index (SPI) qualifizieren. "Damit könnten wir neue Investoren erreichen."

Blocher hält mehr als 70 Prozent an Dottikon. Auf die Anmerkung, er könnte dem Unternehmen das Geld auch ohne Kapitalerhöhung geben, erwiderte er: "So viel Geld habe ich nicht." Und das Risiko der nächsten Wachstumsphase solle auch auf ein paar Schultern mehr verteilt werden. Die Herstellungskapazitäten auszuweiten sei riskanter als der Ausbau der Forschungskapazitäten.

Dottikon plant den Aus- und Aufbau von Produktionskapazitäten und Infrastruktur. So werden etwa insgesamt 275 Millionen Franken in eine neue chemische Mehrzweckproduktionsanlage für Pharmawirkstoffe investiert. Die Anlage soll 2025 in Betrieb gehen.

"Als Eigentümer investiere ich das im Unternehmen erwirtschaftete Geld lieber in neue unternehmerische Projekte", sagte er zudem mit Blick darauf, dass trotz guten Ergebnissen seit Jahren keine Dividende ausgeschüttet wurde.

Wie am Freitag ebenfalls kommuniziert wurde, hat Dottikon ES im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres inmitten der Corona-Pandemie deutlich mehr Umsatz und Gewinn gemacht. Für das Gesamtjahr 2020/21 erwartet die Gesellschaft einen Nettoumsatz von über 200 Millionen Franken nach 174,8 Millionen 2019/20.

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