Beide Firmen sollen zu gleichen Teilen die Mobilfunkstandorte mit 5G-Antennentechnik ausrüsten, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Konzernchef Markus Haas stellte die Zusammenarbeit allerdings unter den Vorbehalt einer erfolgreichen Sicherheits-Zertifizierung der Technologie und der Unternehmen.

Haas möchte die Arbeit voranbringen, obwohl Deutschland die Sicherheitsbestimmungen für die Ausrüster noch nicht festgelegt hat. "Wir hoffen, dass dieses Fenster der Unsicherheit so kurz wie möglich ist - wir haben noch keine Zertifizierung für einen unserer Anbieter", erklärte der Manager in einer Telefonkonferenz. Eine Entscheidung über die Auswahl der Lieferanten des sensibleren Kernnetzwerks werde im nächsten Jahr getroffen, sagte Haas. 2020 soll mit der Anbindung der fünf Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt begonnen werden und Ende 2021 abgeschlossen sein. Bis Ende 2022 sollen dann 30 Städte mit insgesamt 16 Millionen Einwohnern folgen.

Huawei wird eine zu große Nähe zur kommunistischen Regierung in Peking vorgeworfen. Es wird befürchtet, dass die Huawei-Technik ein Einfallstor für Spionage sein könnte. Das Unternehmen weist derartige Vorwürfe zurück. In der Debatte um die Beteiligung des chinesischen Netzwerkausrüsters am Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes pochte Bundesaußenminister Heiko Maas zuletzt auf eine scharfe Überprüfung von Sicherheitsstandards.

Die beiden anderen deutschen Mobilfunkanbieter - Marktführer Deutsche Telekom und Vodafone - sind bereits Kunden von Huawei, müssen jedoch noch öffentlich bestätigen, ob sie beim in Shenzhen ansässigen Marktführer für 5G bleiben werden.

MILLIARDEN INVESTITIONEN - DIVIDENDE GEKÜRZT

Telefonica-Chef Markus Haas kündigte an, bei den Investitionen für den Netzausbau mehrerere hundert Millionen Euro draufzusatteln. Ziel seien 17 bis 18 Prozent des Umsatzes pro Jahr. Derzeit werden jährlich rund eine Milliarde Euro investiert. Bis 2022 soll der Umsatz um insgesamt fünf Prozent steigen und sich die Rendite trotz der Kosten für den Netzausbau erhöhen. Die Aktionäre werden die Ausbaupläne allerdings zu spüren bekommen: Die Dividende soll auf 17 Cent und damit um zehn Cent gekappt werden. Dies solle das Minimum während der Investitionsphase der kommenden drei Jahre bleiben, erklärte der Vorstand.

2018 hatte Telefonica Deutschland - in Deutschland vor allem für die Marke "o2" bekannt - bei einem Umsatz von 7,3 Milliarden Euro operativ bereinigt 1,9 Milliarden Euro verdient.