Zürich (awp) - Der Investor Michael Pieper ist über seine Finanzgesellschaft Artemis an mehreren Unternehmen beteiligt, die teilweise unter den derzeit schwierigen Marktbedingungen zu leiden haben. Im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft" (Online, 06.12.) zeigte sich Pieper aber von den Qualitäten der Firmen überzeugt: "Überall gibt es einen Kern, der gut ist."

Die vor allem in der Automobilbranche aktive Feintool-Gruppe etwa sei technologisch stark, sagte Pieper. Mit Blick auf die Elektromobilität gebe es zwar strategische Herausforderungen. Mit der Expansion ins Elektroblechstanzen seien diese aber angepackt worden.

Als beste Beteiligung von Artemis bezeichnete Pieper dank der für die Branche sehr guten Ertragskraft die Industriegruppe Forbo. Aber auch Arbonia sei auf dem Weg zu einer starken Verbesserung und Autoneum habe strategisch gute Aussichten, auch in der E-Mobilität.

Die zuletzt in verschiedenen Beteiligungen unter Druck gestandenen Aktienkurse hat Pieper offenbar nicht dazu genutzt, um seine Engagements auszubauen. "Bis jetzt haben wir nichts Grosses gemacht", sagte er auf eine entsprechende Frage. Bei Forbo sei Artemis wegen der Aktienrückkaufprogramme ohnehin stets am Limit, und im Automotive-Bereich "erhole er sich noch" vom starken Kursrückgang.

Artemis investiere derweil viel Geld etwa im Immobilienbereich. "Dort werden wir nächstes und übernächstes Jahr insgesamt einen dreistelligen Millionenbetrag aufwenden", sagte Pieper. Zudem habe die Gesellschaft noch eine Bankbeteiligung erworben und bei Franke operativ und über Akquisitionen viel investiert.

Kotierte Gesellschaften schaute sich Artemis laut Pieper in Deutschland und Österreich an. Es werde derzeit viel aus der Automobilzulieferindustrie angeboten. "Generell sind wir eher zurückhaltend."

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