WIEN (dpa-AFX) - Das operative Ergebnis des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV hat im ersten Halbjahr einen Rekordwert von 2,17 Milliarden Euro erreicht. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Wien mitteilte, stieg der um Sondereffekte bereinigte Wert um 157 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der von der ersten Welle der Corona-Pandemie geprägt war. Der deutsche CEO Rainer Seele, der die OMV Ende August verlässt, sah sich in seiner Strategie bestätigt, die Geschäftsfelder zu diversifizieren und die Chemiesparte auszubauen.

Dank der Konsolidierung der Chemie-Tochter Borealis in den Konzern legte der Umsatz um 73 Prozent auf 13,70 Milliarden Euro zu. Höhere Marktpreise steigerten den Erlös zusätzlich. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen einen Gewinn von 1,64 Milliarden Euro ein, nachdem die OMV vor einem Jahr einen Verlust von 11 Millionen Euro verbucht hatte.

"Im ersten Halbjahr haben wir eine deutliche Wiederbelebung der Weltkonjunktur gesehen", sagte Seele, der das Unternehmen seit sechs Jahren leitet. Die steigende Nachfrage der Autoindustrie und der Gesundheitsbranche nach Kunststoffprodukten habe das Ergebnis von Borealis beflügelt. Die OMV hatte im Vorjahr die Mehrheit an dem österreichischen Chemieunternehmen übernommen. Im Ölgeschäft profitierte die OMV von den preissteigernden Produktionseinschränkungen der Förderallianz OPEC+.

Seele scheidet früher als geplant aus, nachdem die OMV wegen ihres Umgangs mit kritischen Medien und wegen angeblicher Ausspionierens von Umweltaktivisten unter Druck geraten war. Die OMV hat die Spionage-Vorwürfe zurückgewiesen. Seele, der auch langjähriger Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer ist, machte über seine beruflichen Pläne keine Angaben./al/DP/ngu