MONTABAUR (dpa-AFX) - United Internet
Anfang des Monats hatten der Medienkonzern Springer ("Bild", "Welt") und das Unternehmen von Ralph Dommermuth angekündigt, ihre Geschäfte zur Werbevermittlung im sogenannten Affiliate-Marketing zu bündeln. Tonangebend wird dabei Springer sein, United Internet soll 20 Prozent der Anteile am gemeinsamen Geschäft bekommen. Den entsprechenden Bereich führt United Internet nun nicht mehr in den eigenen Umsätzen und Ergebnissen auf, sondern als nicht fortgeführtes Geschäft.
Der Ausblick für das Ergebniswachstum von 12 Prozent (Ebitda) bleibt derweil unverändert, ebenso der Ausblick für das Wachstum der Vertragskunden. Im zweiten Quartal steigerte das Unternehmen (1&1, GMX, Web.de) die Zahl der Verträge um 210 000. Großaktionär, Unternehmensgründer und Vorstandschef Ralph Dommermuth hat seiner Vertriebsmannschaft ohne Zukäufe rund 800 000 zusätzliche Kundenverträge als Ziel für das Jahr mitgegeben.
Oft hatte der mit 40 Prozent größte United-Internet-Aktionär zur Jahresmitte die Ziele hochgeschraubt. Doch derzeit befindet sich der Konzern in der Übernahme des Mobilfunkanbieters Drillisch
Im zweiten Quartal steigerte das Unternehmen den Umsatz um 5,7 Prozent auf gut 1 Milliarde Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte um 10,3 Prozent auf 216,9 Millionen Euro. Das war jeweils etwas weniger als von Analysten zuvor gedacht. Schwach zeigte sich erneut das Geschäft mit der Platzierung von Online-Werbung auf den eigenen Internetportalen. Im zweiten Halbjahr soll es aber wieder aufwärts gehen. Zudem belastete in der Sparte mit Webanwendungen das schwache britische Pfund. United Internet ist Europas größer Webhoster mit Speicherplatz für Internetseiten.
Unter dem Strich stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn sprunghaft von 4,5 Millionen vor einem Jahr auf nun 84,1 Millionen Euro an. Im vergangenen Jahr hatten Wertabschreibungen auf die Anteile am Start-up-Brutkasten Rocket Internet