BERLIN (dpa-AFX) - "Berliner Zeitung" zu Urteil im Fall Elisabeth Holmes:

"Holmes' Auftreten überzeugte vor allem ältere, einflussreiche Herren - den Verleger Rupert Murdoch etwa. Die Ex-Außenminister Henry Kissinger und George Shultz holte sie in den Verwaltungsrat. Eine Expertise in der Medizintechnik hatte keiner der Herren. Auch etliche Journalisten nicht, die hübsche Geschichten über den neuen Glamour-Star am Start-up-Himmel schrieben. Dass ein Journalist des Wall Street Journal den Betrug aufdeckte, ist da noch eine gute Pointe, gehört die Zeitung doch dem Theranos-Großinvestor Rupert Murdoch. Doch ist das nicht der Punkt. Erstaunlich sind vielmehr, die genannten Herren, die sich vor Holmes' Karren spannen ließen: Elder-Statesmen-Promis als Akzeptanzbeschaffer. In Amerika ist für die innovationsstarke Start-up-Szene auf eine Professionalisierung bei der Besetzung von Verwaltungs- oder Aufsichtsräten zu hoffen - mehr Expertise! Das wäre die wichtigste Konsequenz aus dem Urteil."/yyzz/DP/he