Der angeklagte ehemalige Audi-Vorstandschef Rupert Stadler wird im Betrugsprozess um den VW-Dieselskandal zunächst nicht aussagen.

Stadler werde von seinem Recht Gebrauch machen, sich nicht zur Sache zu äußern, kündigte sein Verteidiger Thilo Pfordte am Dienstag vor dem Landgericht München I an. Es sei unlogisch und unfair, dass der 57-Jährige zusammen mit drei an der Entwicklung der manipulierten Dieselmotoren beteiligten Ingenieuren auf der Anklagebank sitze, nicht aber mit anderen Audi-Vorständen und Führungskräften, gegen die getrennt verhandelt werde. Diese könnten deswegen möglicherweise nicht als Zeugen zugunsten von Stadler aussagen.

Die Entscheidungen, deretwegen Stadler auf der Anklagebank sitze, seien im Vorstand getroffen worden, sagte Pfordte. Die Staatsanwaltschaft München II wirft dem damaligen Audi-Chef vor, den Verkauf von manipulierten Diesel-Fahrzeugen in Europa nicht gestoppt zu haben, nachdem die US-Umweltbehörde die illegale Software zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes entdeckt hatte. Bei den mitangeklagten Ingenieuren geht es dagegen um die Entwicklung der Motoren selbst.