BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie fordert die Bundesregierung auf, sich für eine stärkere außenwirtschaftliche Position der EU einzusetzen. "Die EU sollte ihre Außenwirtschaftspolitik in den kommenden Monaten noch strategischer aufstellen und sich mit gleichgesinnten Playern entschlossen für neue global gültige Regeln und Standards starkmachen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass in Brüssel mehr Tempo gemacht wird für eine starke internationale Positionierung der EU.

Zu den wichtigen Aufgaben für die Politik zähle etwa ein selbstbewussterer Umgang mit China. Die Ungleichheit in der Marktöffnung sei nicht weiter hinnehmbar. "EU und Bundesregierung müssen jetzt darauf dringen, dass Peking für alle Marktteilnehmer gleiche und faire Bedingungen schafft, so wie China das umgekehrt auch für seine internationalen Wirtschaftsaktivitäten erwartet", sagte Russwurm.

Mit Blick auf die Bundestagswahlen im Herbst verlangte er von einer neuen Bundesregierung eine eindeutige Verantwortung für Außenwirtschaftsthemen. "Unfaire Wettbewerbsbedingungen, Handels- und Marktzugangsbeschränkungen sind für unsere Unternehmen eine weltweit wachsende Gefahr", so der Präsident. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer kritischen Phase, geopolitische Spannungen nehmen zu. An diesem Montag beginnen die Außenwirtschaftstage des Wirtschaftsministeriums./red/DP/zb