DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Pharma- und Chemiekonzern Merck ist bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. Die florierende Laborsparte der Darmstädter bekam durch die weltweite Forschung an Corona-Impfstoffen zusätzlichen Auftrieb, während das Halbleitergeschäft ansprang und Merck in der Pharmasparte nach Jahren der Flaute wieder erfolgreiche Arzneien vorzuweisen hat. Am Donnerstag (7.00 Uhr) legt der Dax-Konzern Zahlen für das vierte Quartal und die Bilanz 2020 vor.

Die in der Corona-Krise gesenkten Jahresziele hat Merck schon mehrfach aufpoliert: Für 2020 peilt der Vorstand um Stefan Oschmann einen Umsatzanstieg auf bis zu 17,5 Milliarden Euro an (2019: 16,2 Mrd). Auch der bereinigte Betriebsgewinn soll kräftig zulegen.

Die Jahresbilanz für 2020 ist die letzte, die Oschmann präsentiert. Die Leiterin der Pharmasparte Belén Garijo soll ihn ab Mai an der Spitze ablösen. Oschmann hinterlässt ein gut bestelltes Haus: Die Spezialchemie hat ihren Umbau weitgehend hinter sich. Weil das lange boomende Geschäft mit Flüssigkristallen etwa für Displays und Smartphones Konkurrenz aus Asien bekam, schwenkte Merck um und kaufte für 5,8 Milliarden Euro den US-Halbleiterzulieferer Versum.

Die Pandemie brachte Merck Licht und Schatten: So liefert Merck dringend benötigte Lipide als Baustein für den Impfstoff von Biontech sowie Laborbedarf an mehr als 50 Corona-Impfstoffentwickler weltweit. Dagegen schwächelt die Nachfrage nach Merck-Farbpigmenten für die Auto- und Kosmetikbranche./als/DP/zb