GÜTERSLOH (awp international) - Mit dem Kauf des US-Verlags Simon & Schuster mit Erfolgsautoren wie Stephen King baut der Bertelsmann-Konzern seine Position auf dem internationalen Buchmarkt aus. Die zum Konzern gehörende Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House übernimmt den Buchverlag vom Medienunternehmen ViacomCBS für umgerechnet 1,83 Milliarden Euro (2,175 Milliarden US-Dollar), wie der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern am Mittwoch in Gütersloh mitteilte. Das Verlagshaus mit Sitz in New York veröffentlicht neben Stephen King auch Werke unter anderem von Hillary Clinton und John Irving.

Bei Simon & Schuster sind weltweit rund 1500 Mitarbeiter tätig, der Umsatz lag den Angaben zufolge im Jahr 2019 bei 814 Millionen US-Dollar (Ende 2019 rund 725,8 Mio Euro). 85 Prozent der Umsätze des Verlags entfallen auf die USA.

Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt von regulatorischen Genehmigungen. Den Abschluss erwartet Bertelsmann im Laufe des nächsten Jahres. Simon & Schuster soll unter das Dach von Penguin Random House schlüpfen, aber dort eine eigene Verlagseinheit bilden. Personelle Änderungen an der Führungsspitze sind nicht geplant. Bertelsmann will den Kaufpreis in bar aus liquiden Finanzmitteln zahlen. Mit dem Kauf stärkt Bertelsmann seine Präsenz in seinem zweitgrössten Markt USA und wichtigstem Auslandsmarkt.

Seit Frühjahr ist der Konzern, zu dem unter anderem auch die RTL Group und der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr sowie der Dienstleister Arvato zählen, bereits alleiniger Eigentümer von Penguin Random House in New York als grösstem Publikumsverlag der Welt. Die Verlagsgeschichte von Bertelsmann reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe sieht Wachstumschancen im weltweiten Buchmarkt weiterhin in den USA, aber auch in China, Indien und Brasilien. Was die Segmente anbetrifft, gebe es grosses Wachstum im Bereich Kinder- und Jugendbücher. Aber auch beim Hörbuch sieht der Konzern Potenziale./rin/DP/nas