Bertelsmann mit operativem Rekordergebnis und Milliardengewinn 2017
weiter auf Wachstumskurs
   Berlin (ots) - 
- Umsatzanstieg auf 17,2 Mrd. Euro dank verbesserten organischen
  Wachstums 
- Operating EBITDA erreicht Rekordwert von mehr als 2,6 Mrd. Euro
- Konzernergebnis mit knapp 1,2 Mrd. Euro auf höchstem Niveau seit
  2006 
- Durch Anteilsaufstockung an Penguin Random House strategische
  Mehrheiten an allen Unternehmensbereichen erreicht 
- Wirtschaftliche Investitionen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro
- Umsatzanteil der Wachstumsgeschäfte auf 32 Prozent erhöht;
  Digitalaktivitäten erwirtschaften 46 Prozent des Gesamtumsatzes
- Vergleichbare regulatorische Rahmenbedingungen für
  Technologie-Plattformen und Medienunternehmen gefordert

   Der Ausbau der Digital- und Wachstumsgeschäfte zahlt sich für 
Bertelsmann weiter aus: Das internationale Medien-, Dienstleistungs- 
und Bildungsunternehmen verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 ein 
Umsatzplus, das stärkste organische Wachstum seit fünf Jahren, ein 
operatives Rekordergebnis sowie ein weiter verbessertes 
Konzernergebnis. Zu den strategischen Fortschritten von Bertelsmann 
zählte 2017 unter anderem die Aufstockung des Anteils an der weltweit
größten Publikumsverlagsgruppe, Penguin Random House, auf eine 
Dreiviertelmehrheit. Hierdurch hält der Konzern Mehrheiten von 75 
Prozent bzw. 100 Prozent an allen seinen Unternehmensbereichen.

   Bertelsmann steigerte seinen Umsatz im Berichtszeitraum um 1,4 
Prozent auf 17,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 17,0 Mrd. Euro). Maßgebliche 
Treiber waren die RTL Group, das Musikunternehmen BMG, das erstmals 
mehr als 500 Mio. Euro umsetzte, die Dienstleistungstochter Arvato 
sowie die in der Bertelsmann Education Group gebündelten 
Bildungsaktivitäten. Das organische Wachstum des Konzerns betrug 1,7 
Prozent; die Wachstumsgeschäfte legten organisch um fünf Prozent zu. 
Sie erwirtschafteten damit einen Anteil von 32 Prozent am 
Gesamtumsatz; der Umsatzanteil der Digitalaktivitäten stieg auf 46 
Prozent.

   Das Operating EBITDA übertraf mit 2,64 Mrd. Euro den Rekordwert 
des Vorjahres (2,57 Mrd. Euro) noch einmal um 2,7 Prozent. Positiv 
entwickelten sich dabei besonders die RTL Group, Gruner + Jahr, BMG 
und die Bertelsmann Education Group. Die EBITDA-Marge erhöhte sich 
auf 15,3 Prozent (Vorjahr: 15,2 Prozent).

   Das Konzernergebnis überstieg ebenfalls den Vorjahreswert und 
verbesserte sich auf rund 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). 
Gründe für die positive Entwicklung sind das höhere operative 
Ergebnis sowie geringere Sondereinflüsse als 2016.

   Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagte: 
"Bertelsmann ist heute so wachstumsstark und profitabel wie seit 
Jahren nicht; wir wachsen verstärkt aus eigener Kraft. Treiber dieser
Entwicklung sind dabei unsere Wachstums- und Digitalgeschäfte, in die
wir in den vergangenen Jahren 4,6 Milliarden Euro investiert haben. 
Unsere Geschäftszahlen für 2017 verdeutlichen einmal mehr, dass sich 
dieser Ausbau bezahlt macht. Beinahe die Hälfte unseres Umsatzes 
kommt aus digitalen Geschäften - Tendenz steigend. Das Unternehmen 
wird kontinuierlich wachstumsstärker, digitaler, internationaler und 
diversifizierter. Diese Entwicklung setzen wir in den kommenden 
Jahren durch weitere Investitionen sowie verstärktes organisches 
Wachstum fort."

   Der Umsatzbeitrag wachstumsstarker Geschäfte erreichte im 
vergangenen Jahr 32 Prozent (2011: 20 Prozent). In den kommenden 
Jahren soll dieser auf mehr als 40 Prozent steigen. Zu den 
Wachstumsgeschäften von Bertelsmann gehören die Digitalaktivitäten 
der RTL Group sowie von Gruner + Jahr, Fremantle Media, BMG, die 
Logistik- und Finanzdienstleistungsgeschäfte von Arvato sowie die 
Bertelsmann Education Group. Der Umsatzanteil strukturell 
rückläufiger Geschäfte ging dagegen in den vergangenen Jahren von 16 
Prozent (2011) auf aktuell rund vier Prozent zurück.

   Der Umsatzanteil der Digitalaktivitäten von Bertelsmann erhöhte 
sich 2017 auf 46 Prozent (2011: 30 Prozent). Hierzu trugen unter 
anderem die wachsenden Digitalgeschäfte der RTL Group und von Gruner 
+ Jahr, die Dienstleistungen von Arvato für Hightech-Konzerne sowie 
BMG und die digitalen Bildungsaktivitäten von Bertelsmann bei. Der 
Anteil der Digitalumsätze stieg erneut über alle Erlöskategorien, ob 
digitale Werbung, Produkte, Verbreitung, Vertrieb oder Kunden. In den
kommenden Jahren soll der Digitalanteil des Konzernumsatzes auf über 
50 Prozent steigen.

   Seine internationale Präsenz hat Bertelsmann in den vergangenen 
Jahren ebenfalls ausgeweitet: 2017 erwirtschaftete das Unternehmen 27
Prozent seiner Umsätze außerhalb Europas (2011: 20 Prozent). Der 
Umsatz von Bertelsmann dort ist damit seit 2011 um mehr als 50 
Prozent gestiegen. Im Fokus der regionalen Expansion stehen für 
Bertelsmann dabei Brasilien, China und Indien sowie die USA, die 
bereits heute den zweitgrößten Markt für den Konzern bilden.

   Nach der Anteilsaufstockung an Penguin Random House hält 
Bertelsmann seit 2017 strategische Mehrheiten von 75 Prozent bzw. 100
Prozent an all seinen Unternehmensbereichen und stärkt so seine 
diversifizierte Konzernstruktur mit acht Divisionen.

   Thomas Rabe betonte, dass Bertelsmann 2017 in allen vier 
strategischen Stoßrichtungen - Stärkung der Kerngeschäfte, digitale 
Transformation, Ausbau von Wachstumsplattformen und Expansion in 
Wachstumsregionen - deutlich vorangekommen sei.

   Stärkung Kerngeschäfte: Die Senderfamilien der RTL Group 
verlängerten wichtige Programmverträge wie die Formel 1 in 
Deutschland und bauten ihre Werbemarktanteile hier sowie in 
Frankreich aus. Penguin Random House erzielte weltweit kreative 
Erfolge und platzierte 461 Titel auf den Bestseller-Listen der "New 
York Times". Zu den meistverkauften Titeln gehörten in den USA die 
Bücher "Wonder" von R. J. Palacio sowie "Origin" von Dan Brown. 
Gruner + Jahr startete neue Zeitschriften wie "Hygge" und "Ideat"; 
die gemeinsam mit der Mediengruppe RTL Deutschland betriebene Ad 
Alliance entwickelte sich erfolgreich. Arvato verlängerte Verträge 
mit wichtigen Kunden, und die Betriebe der Bertelsmann Printing Group
konnten im Jahresverlauf eine gute Auslastung verzeichnen.

   Digitale Transformation: Die RTL Group übernahm SpotX komplett und
kündigte an, den Werbetechnologieanbieter gemeinsam mit dem 
Unternehmen Smartclip bis Ende 2018 zusammenzuführen, um eine 
digitale Werbevermarktungsplattform zu schaffen. Die Online-Erlöse 
der RTL Group stiegen 2017 um 23 Prozent. Auch die Digitalerlöse von 
Gruner + Jahr legten in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich 
deutlich zu, darüber hinaus erzielten die Online-Angebote von 
"Stern", "Brigitte" und "Gala" jeweils Reichweitenrekorde. Arvato 
verzeichnete Wachstum mit Dienstleistungen für digitale Kunden. Mit 
ihren Social-Media-Angeboten erreichen die Bertelsmann-Unternehmen 
inzwischen weltweit mehr als 2,4 Mrd. Follower. Insgesamt erreicht 
Bertelsmann weltweit mehr als eine Milliarde Menschen täglich.

   Wachstumsplattformen: Fremantle Media verzeichnete 2017 
internationale Zuschauererfolge, insbesondere mit der Serie "American
Gods", die über den Videodienst Amazon Prime in mehr als 200 Ländern 
zu sehen war. BMG sicherte sich durch den Erwerb der BBR Music Group 
eine relevante Position im Country-Music-Markt und nahm renommierte 
Künstler - beispielsweise Avril Lavigne, Fergie und Kylie Minogue - 
unter Vertrag. Arvato baute seine Supply-Chain-Management- und 
Finanzdienstleistungen weiter aus. Im Bildungsbereich wuchs die 
Bertelsmann-E-Learning-Tochter Relias organisch und akquisitorisch. 
Die Weiterbildungsplattform Udacity, an der Bertelsmann beteiligt 
ist, verdreifachte dank neuer Nanodegrees die Zahl der Studenten auf 
rund 50.000.

   Wachstumsregionen: Über seine vier Fonds Bertelsmann Asia 
Investments (BAI), Bertelsmann Brazil Investments (BBI), Bertelsmann 
India Investments (BII) und Bertelsmann Digital Media Investments 
(BDMI) tätigte der Konzern mehr als 40 Neu- sowie diverse 
Folgeinvestitionen in junge Unternehmen. Weltweit hält Bertelsmann 
über seine Fonds damit inzwischen mehr als 160 Beteiligungen. Auch 
die anderen Konzernbereiche weiteten ihre Aktivitäten in den 
Wachstumsregionen aus: Arvato stockte in Brasilien seine Anteile am 
Finanzdienstleister Intervalor auf; Relias baute sein Angebot in 
China aus.

   Ein strategischer Fokus im laufenden Jahr ist für Bertelsmann die 
Prüfung strategischer Optionen für den Bereich Customer Relationship 
Management (CRM) von Arvato. Das Unternehmen hatte im Januar 
bekanntgegeben, einen entsprechenden Prozess zu starten, der neben 
Partnerschaften auch den kompletten oder teilweisen Verkauf der 
CRM-Geschäfte einschließt. Mit einem Abschluss der Prüfung rechnet 
der Konzern im zweiten Halbjahr 2018. Das CRM-Geschäft im 
französischsprachigen Raum wird auch in Zukunft von Bertelsmann 
geführt.

   Thomas Rabe: "Ein Thema mit hoher strategischer Relevanz ist der 
Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen. Wettbewerb ist gut, und
wir stellen uns den neuen Spielern - mit einigem Erfolg. Wir 
investieren jedes Jahr rund fünf Milliarden Euro in Premium-Inhalte. 
Wir bieten unseren Kunden hohe Reichweiten und sichere Werbeumfelder.
Wir haben unsere digitalen Fähigkeiten deutlich erweitert, etwa in 
den Bereichen Online-Video und Werbetechnologie. Und wir arbeiten, wo
es sich anbietet, eng mit den Plattformen zusammen. Was aktuell 
fehlt, ist Wettbewerbsgleichheit zwischen den Tech-Plattformen und 
den Medienunternehmen aufgrund ungleicher Regulierung, etwa bei der 
Anwendung von Wettbewerbsrecht oder der Regulierung der Werbemärkte."

   Der fortgeführte Geschäftsausbau von Bertelsmann resultierte 2017 
in einem hohen Investitionsvolumen; die wirtschaftlichen 
Investitionen erhöhten sich auf knapp 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 
Mrd. Euro). Neben dem Erwerb weiterer Anteile an Penguin Random House
und SpotX akquirierte Bertelsmann im Geschäftsjahr unter anderem die 
BBR Music Group sowie die Buchverlagsgruppe Ediciones B. Dazu kamen 
Investitionen in Musikkataloge sowie Filmrechtepakete. Außerdem 
beteiligte sich Bertelsmann Investments im vergangenen Jahr an mehr 
als 40 innovativen Unternehmen; seit 2012 hat Bertelsmann allein über
seine vier Investmentfonds mehr als 600 Mio. Euro investiert.

   Bernd Hirsch, Finanzvorstand von Bertelsmann, sagte: "Wir haben 
unsere Finanzierungsziele im vergangenen Jahr eingehalten - und dies 
trotz der hohen Investitionen einschließlich der Anteilsaufstockung 
an Penguin Random House. Unser dynamischer Verschuldungsgrad, der 
sogenannte Leverage Factor, liegt mit 2,5 innerhalb unseres 
Zielkorridors. Die finanzielle Position von Bertelsmann ist weiter 
solide; wir verfügen über eine starke operative Mittelfreisetzung. 
Diese werden wir nutzen, um auch im laufenden Jahr weiter in unsere 
Digital- und Wachstumsgeschäfte zu investieren."

   Das Eigenkapital von Bertelsmann reduzierte sich im Geschäftsjahr 
2017 auf 9,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,9 Mrd. Euro). Der Rückgang 
resultiert im Wesentlichen aus den Kaufpreiszahlungen im Zusammenhang
mit den Anteilsaufstockungen an Penguin Random House und SpotX sowie 
der Auszahlung einer Sonderdividende an den Mitgesellschafter 
Pearson. Die Eigenkapitalquote erreichte 38,5 Prozent (Vorjahr: 41,6 
Prozent).

   Die Nettofinanzschulden erhöhten sich überwiegend durch die 
Finanzierung der Anteilsaufstockung an Penguin Random House auf 3,5 
Mrd. Euro (Vorjahr: 2,6 Mrd. Euro). Die weiter gefassten 
wirtschaftlichen Schulden stiegen dementsprechend ebenfalls und 
betrugen zum 31. Dezember 2017 rund 6,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,9 Mrd. 
Euro). Der bereinigte Operating Free Cash Flow stieg dagegen auf 1,82
Mrd. Euro (Vorjahr: 1,80 Mrd. Euro).

   Die Mitarbeiter von Bertelsmann erhalten für das abgelaufene 
Geschäftsjahr Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen in Höhe von insgesamt 
105 Mio. Euro (Vorjahr: 105 Mio. Euro).

   Für den Bertelsmann Genussschein 2001 (ISIN DE0005229942) werden 
am 15. Mai 2018 gemäß den Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent 
auf den Grundbetrag ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den 
Genussschein 1992 (ISIN DE0005229900) wird bei 8,73 Prozent (Vorjahr:
8,09 Prozent) liegen.

   Bernd Hirsch weiter: "Wir sind gut in das laufende Jahr gestartet.
Durch den organischen Ausbau unserer Wachstumsplattformen wird sich 
unser Wachstumsprofil weiter verbessern. Für 2018 rechnen wir 
dementsprechend mit einem höheren Umsatz sowie einer weiterhin hohen 
operativen Profitabilität. Unser Konzernergebnis soll erneut die 
Milliarden-Grenze übersteigen."

   Weitere Eckwerte:

   Sondereinflüsse 

   Die Sondereinflüsse reduzierten sich im Geschäftsjahr 2017 auf -83
Mio. Euro nach -139 Mio. Euro im Vorjahr. Bertelsmann Investments 
leistete dabei durch Veräußerungsgewinne von Beteiligungen einen 
positiven Beitrag.

   Cashflow 

   Im Berichtszeitraum wurde ein Cashflow aus der betrieblichen 
Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,64 Mrd. Euro generiert (Vorjahr: 
1,95 Mrd. Euro). Der bereinigte Operating Free Cash Flow betrug 1,82 
Mrd. Euro (Vorjahr: 1,80 Mrd. Euro), die bereinigte Cash Conversion 
Rate lag bei 92 Prozent (Vorjahr: 93 Prozent).

   Bilanzsumme 

   Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2017 blieb mit 23,7 Mrd. Euro 
(Vorjahr: 23,8 Mrd. Euro) nahezu stabil. Die liquiden Mittel lagen 
bei 1,4 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,4 Mrd. Euro). Das Eigenkapital 
reduzierte sich - im Wesentlichen bedingt durch die 
Anteilsaufstockung an Penguin Random House sowie die Auszahlung einer
Sonderdividende an den Mitgesellschafter Pearson - auf 9,1 Mrd. Euro 
(Vorjahr: 9,9 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei 38,5 Prozent 
(Vorjahr: 41,6 Prozent).

   Investitionen 

   Die wirtschaftlichen Investitionen erhöhten sich im Geschäftsjahr 
auf 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Bertelsmann stockte im 
Berichtszeitraum unter anderem seinen Anteil an Penguin Random House 
auf eine strategische Dreiviertelmehrheit auf. Weitere Investitionen 
entfielen auf Sachanlagen bei Arvato, den Erwerb von Filmrechten bei 
der RTL Group sowie von Musikkatalogen bei BMG.

   Mitarbeiter 

   Zum Ende des Geschäftsjahres 2017 beschäftigte der Konzern 
weltweit 119.089 Mitarbeiter. Im Jahr 2017 absolvierten 1.225 
Personen eine Berufsausbildung in den inländischen 
Bertelsmann-Unternehmen.

   Unternehmensbereiche

   RTL Group

   Die RTL Group verzeichnete 2017 erneut eine sehr erfreuliche 
Geschäftsentwicklung. Treiber waren die Mediengruppe RTL Deutschland 
und die französische Groupe M6, die in jeweils stabilen 
TV-Werbemärkten ihre Werbeeinnahmen steigern konnten. Auch schnell 
wachsende Digitalgeschäfte trugen zum positiven Geschäftsverlauf bei.
Das Werbetechnologiegeschäft der RTL Group wurde durch die 
vollständige Übernahme des Onlinevideo-Werbevermarkters SpotX 
ausgebaut. Darüber hinaus wurde ein Prozess zur Zusammenführung von 
SpotX und Smartclip zu einem integrierten Ad-Tech-Powerhouse 
gestartet. Die RTL Group baute im Rahmen ihrer "Total 
Video"-Strategie die Präsenz auf zahlreichen Onlineplattformen aus 
und verzeichnete ein starkes Wachstum der Onlinevideo-Abrufe. Der 
Umsatz der RTL Group stieg vor diesem Hintergrund um 2,2 Prozent auf 
den Rekordwert von 6,4 Mrd. EUR (Vj.: 6,2 Mrd. EUR). Das Operating 
EBITDA erreichte ebenfalls einen neuen Bestwert und erhöhte sich um 
5,2 Prozent auf 1,5 Mrd. EUR (Vj.: 1,4 Mrd. EUR). Dazu trugen ein 
Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf einer Geschäftsimmobilie in 
Frankreich sowie höhere Ergebnisbeiträge der Mediengruppe RTL 
Deutschland und der RTL-Group-Produktionstochter Fremantle Media bei.
Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 23,2 Prozent nach 22,5 Prozent im 
Vorjahr. Die Mediengruppe RTL Deutschland schloss das Geschäftsjahr 
erneut mit Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis ab. Dahinter stehen 
höhere Werbeeinnahmen aus dem TV- und Digitalgeschäft sowie 
gestiegene Plattformerlöse. Der kombinierte Zuschauermarktanteil der 
Senderfamilie stieg in der Hauptzielgruppe auf 28,9 Prozent (Vj.: 
28,7 Prozent); zugleich weitete sich der Vorsprung gegenüber dem 
größten kommerziellen Wettbewerber deutlich auf 4,5 Prozentpunkte aus
(Vj.: 3,4 Prozentpunkte). In Frankreich steigerte die Groupe M6 ihren
Umsatz durch höhere TV-Werbeeinnahmen und die erstmalige 
Konsolidierung des französischen Cashback-Marktführers iGraal. Das 
Ergebnis war leicht rückläufig, nachdem im Vorjahresergebnis ein 
positiver Sondereffekt aus dem schrittweisen Auslaufen einer 
Mobilfunkvereinbarung enthalten war. Das Hörfunkgeschäft RTL Radio 
France wurde von der RTL Group im Oktober mit der Groupe M6 
zusammengeführt, was eine Stärkung des kommerziellen Angebots sowie 
Programm und Kostensynergien ermöglichte. Die Groupe M6 erreichte 
einen kombinierten Zuschauermarktanteil in der Hauptzielgruppe von 
22,3 Prozent (Vj.: 22,2 Prozent). RTL Nederland verzeichnete im 
Berichtszeitraum geringere Werbeeinnahmen und einen hierdurch 
bedingten Umsatz- und Ergebnisrückgang. Fremantle Media weist für 
2017 aufgrund negativer Wechselkurseffekte einen leicht rückläufigen 
Umsatz aus, steigerte sein operatives Ergebnis aber im Zuge höherer 
Ergebnisbeiträge aus Nordamerika und Europa. Zu den größten kreativen
Erfolgen zählten die von Fremantle Media North America für den 
US-Kabelsender Starz produzierte Fantasyserie "American Gods", die 
seit Mai 2017 über Amazon Prime Video in über 200 Ländern abrufbar 
ist, sowie die in Deutschland von UFA Fiction für Das Erste 
realisierte History-Serie "Charité". Die RTL Group investierte weiter
in ihre drei strategischen Säulen Sender-, Inhalte- und 
Digitalgeschäft und erwarb neben der vollständigen Übernahme von 
SpotX beispielsweise einen Minderheitsanteil an dem israelischen 
Virtual-Reality-Unternehmen Inception. Die Mediengruppe RTL 
Deutschland sicherte sich wichtige Sportrechte an der Rennsportserie 
Formel 1 sowie an Spielen der UEFA Europa League.

   Penguin Random House

   Für Penguin Random House war das Geschäftsjahr 2017 geprägt durch 
Veränderungen in der Eigentümerstruktur, eine starke 
Bestsellerperformance und einen Ausbau der Geschäfte im 
spanischsprachigen Raum. Bertelsmann stockte seinen Anteil an Penguin
Random House im Oktober durch die Übernahme weiterer 22 Prozent vom 
Mitgesellschafter Pearson auf eine strategische Dreiviertelmehrheit 
auf und stärkte im Zuge dessen seine Governance-Rechte. Das operative
Geschäft profitierte von Hunderten internationaler und nationaler 
Bestseller. R. J. Palacios "Wonder", der meistverkaufte Titel 2017 in
den USA, erhielt zusätzlichen Schub durch eine Verfilmung und wurde 
in den englischsprachigen Ländern fast fünf Millionen Mal als 
gedrucktes Buch und E-Book verkauft. Während der Umsatz mit 
gedruckten Büchern insgesamt stabil blieb und E-Books nur leicht 
rückläufig waren, verzeichnete Penguin Random House erneut starke 
Zuwächse bei digitalen Hörbüchern. Die Verlagsgruppe baute 2017 ihre 
Reichweite bei der Direktvermarktung weiter aus und erwarb zudem die 
weltweiten Rechte an zwei Büchern des ehemaligen US-Präsidenten 
Barack Obama und seiner Frau Michelle Obama. Unter Berücksichtigung 
der vollständig von Bertelsmann gehaltenen deutschen Verlagsgruppe 
Random House erzielte der Unternehmensbereich 2017 einen stabilen 
Umsatz von 3,4 Mrd. EUR (Vj.: 3,4 Mrd. EUR, -0,1 Prozent). Negative 
Währungseinflüsse konnten durch Portfolioeffekte weitestgehend 
ausgeglichen werden. Das Operating EBITDA der Buchgruppe verringerte 
sich wechselkursbedingt um 2,9 Prozent auf 521 Mio. EUR (Vj.: 537 
Mio. EUR). Die EBITDA-Marge erreichte mit 15,5 Prozent erneut ein 
hohes Niveau (Vj.: 16,0 Prozent). In den USA platzierten die Verlage 
von Penguin Random House im vergangenen Jahr 461 Titel auf den 
Bestsellerlisten der "New York Times", davon 61 auf Platz eins. Neben
"Wonder" von R. J. Palacio waren insbesondere "Origin" von Dan Brown,
"Camino Island" und "The Rooster Bar" von John Grisham sowie "Into 
the Water" von Paula Hawkins erfolgreich. Fast zehn Millionen Mal 
verkauften sich Kinderbuchklassiker von Dr. Seuss. In Großbritannien 
verzeichneten die Verlage von Penguin Random House UK Umsatzwachstum 
im Vergleich zum Vorjahr. Sie stellten 43 Prozent aller Top-10-Titel 
auf den wöchentlichen Bestsellerlisten der "Sunday Times". Zu den 
meistverkauften Büchern gehörten "5 Ingredients" von Jamie Oliver, 
"Origin" von Dan Brown und "Diary of a Wimpy Kid: The Getaway" von 
Jeff Kinney. Auch die Penguin Random House Grupo Editorial steigerte 
ihren Umsatz getrieben von starken Frontlist- und Backlist-Verkäufen,
mit denen die teils rückläufige wirtschaftliche Entwicklung in 
mehreren lateinamerikanischen Ländern überkompensiert werden konnte. 
Der Erwerb von Ediciones B im Juli stärkte die Position von Penguin 
Random House Grupo Editorial als größter Publikumsverlag in 
Lateinamerika und vergrößerte außerdem ihren Marktanteil in Spanien. 
Die meistverkauften Titel 2017 waren "Una Columna de Fuego" von Ken 
Follett und "Más allá del invierno" von Isabel Allende. In 
Deutschland behauptete die Verlagsgruppe Random House ihre 
marktführende Stellung trotz branchenweiter Auswirkungen der 
sinkenden Kundenfrequenz im Buchhandel. Die Verlagsgruppe platzierte 
401 Titel auf den "Spiegel"-Bestsellerlisten, 22 davon auf Platz 
eins. "Die Geschichte der Bienen" von Maja Lunde war das 
meistverkaufte Buch in Deutschland 2017. Autoren von Penguin Random 
House wurden mit einer Vielzahl von großen Literaturpreisen geehrt. 
Kazuo Ishiguro, der bei Penguin Random House verlegt wird, erhielt 
den Nobelpreis für Literatur. Autoren der Verlagsgruppe wurden 
außerdem mit vier Pulitzer-Preisen, zwei Man Booker Awards und einem 
U.S. National Book Award ausgezeichnet. 

   Gruner + Jahr

   Gruner + Jahr erzielte ein deutlich gestiegenes operatives 
Ergebnis, für das vor allem das wachsende Deutschland-Geschäft 
verantwortlich war. Der Umsatz ging aufgrund von Portfoliomaßnahmen 
um 4,2 Prozent auf 1,5 Mrd. EUR (Vj.: 1,6 Mrd. EUR) zurück. Bemerkbar
machten sich hier die Verkäufe der Verlagsaktivitäten in Spanien und 
Österreich. Die wachsenden Digitalerlöse und das Neugeschäft, 
darunter auch neue Magazine, wirkten sich hingegen positiv auf das 
Ergebnis aus. Das Operating EBITDA verbesserte sich um 6,2 Prozent 
auf 145 Mio. EUR (Vj.: 137 Mio. EUR). Damit stieg auch die 
EBITDA-Marge auf 9,6 Prozent (Vj.: 8,7 Prozent). In Deutschland wuchs
G+J sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis. Die im Marktvergleich 
geringen Rückgänge im Printanzeigengeschäft konnten durch stark 
wachsende Digitalerlöse ausgeglichen werden. Das deutsche 
Vertriebsgeschäft legte in Summe ebenfalls zu. Das stark wachsende 
Digitalgeschäft trug maßgeblich zum guten Geschäftsverlauf in 
Deutschland bei. Der digitale Anteil am Gesamtumsatz im deutschen 
Kernmarkt kletterte damit auf mehr als ein Viertel. Ein hohes 
Wachstum verzeichnete die im Jahr 2016 gegründete 
Vermarktungsplattform AppLike. Die erfolgreichsten 
G+J-Onlineangebote, wie die der Community "Chefkoch" sowie der 
journalistischen Flaggschiffe "Stern", "Gala" und "Brigitte", 
erzielten jeweils Rekordreichweiten und -umsätze im abgelaufenen 
Geschäftsjahr 2017. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch im Jahr
2017 verschiedene Magazinneugründungen, beispielsweise die Launches 
von "Ideat", "Hygge" und "Cord". Ebenfalls positiv wirkten sich die 
Aktivitäten der von der RTL-Tochter IP Deutschland und der G+J eMS 
gemeinsam gebildeten Ad Alliance aus. Unter dem gemeinsam gebildeten 
Dach entstehen gattungsübergreifende Werbekonzepte. Hier kam im 
vergangenen Jahr der "Spiegel" hinzu. Die 
Content-Communication-Agentur Territory verzeichnete einen positiven 
Geschäftsverlauf und die DDV Mediengruppe ein stabiles Geschäftsjahr 
in Umsatz und Ergebnis. Das Geschäft von G+J Frankreich war von 
moderaten Rückgängen im Umsatz gekennzeichnet. Das Ergebnis ging 
stark zurück. Insbesondere das Printanzeigengeschäft sowie einzelne 
digitale Geschäfte standen unter Druck, darunter etwa der digitale 
Videovermarkter Advideum. Die journalistischen Digitalangebote der 
klassischen Magazinmarken wie "Voici", "Gala" und "Femme actuelle" 
legten in Reichweite und Umsatz deutlich zu, was vor allem auf 
wachsende Erlöse im Mobile- und Videosegment zurückgeht. In Summe 
lagen die Digitalerlöse damit über dem Vorjahresniveau.

   BMG

   Die Bertelsmann-Musiktochter BMG verzeichnete 2017 deutliches 
Wachstum im Verlags- und Tonträgergeschäft, weitete ihre 
Geschäftstätigkeit auf audiovisuelle Inhalte aus und setzte zugleich 
ihre internationale Expansion fort. BMG profitierte vom Erwerb der 
Country-Label-Gruppe BBR Music Group, von prominenten 
Künstler-Signings und Charterfolgen sowie einem fortgesetzten 
Aufschwung in der Tonträgerindustrie, der von Streaming und neuen, 
aufstrebenden Märkten getrieben wird. Der Umsatz von BMG legte um 
21,8 Prozent auf 507 Mio. EUR (Vj.: 416 Mio. EUR) zu. Dahinter stehen
höhere Erlöse in allen Marktsegmenten und Regionen durch organisches 
Wachstum und Zukäufe, insbesondere im Tonträgergeschäft sowie im 
britischen, US-amerikanischen und australischen Verlagsgeschäft. Auch
das Operating EBITDA erhöhte sich durch organisches und 
akquisitorisches Wachstum; es stieg um 9,5 Prozent auf 104 Mio. EUR 
(Vj.: 95 Mio. EUR). Die Entwicklung war getragen durch das 
Tonträgergeschäft in den USA sowie durch das Verlagsgeschäft in 
Großbritannien und in den USA. Die EBITDA-Marge lag bei 20,5 Prozent 
(Vj.: 22,8 Prozent). BMG erweiterte sein Portfolio durch eine Reihe 
von Akquisitionen und Katalogzukäufen. Im Januar erwarb das 
Unternehmen die BBR Music Group, zu der die Country-Music-Labels 
Broken Bow Records, Stoney Creek Records und Wheelhouse Records sowie
der Musikverlag Magic Mustang Music gehören. Der Abschluss sichert 
BMG eine relevante Position in der Country-Metropole Nashville und 
damit im lukrativen Country- Music-Markt. Im September vertraute 
Chrissie Hynde, Gründerin und Stimme der britischen Rockband The 
Pretenders, ihren Songkatalog BMG an. Auf der Tonträgerseite kamen u.
a. Nickelback, Morrissey, Avril Lavigne, Fergie, Kylie Minogue und 
der Rapper Kontra K neu zu BMG. Der weitere Ausbau des 
Tonträgergeschäfts ging mit einer starken Präsenz im 
Publishing-Bereich einher; so zeichneten BMG-Songwriter im Sommer 
2017 13 Wochen in Folge für die jeweiligen Top 3 der Billboard Hot 
100 verantwortlich. Das Unternehmen stärkte seine internationale 
Präsenz mit der Erweiterung seines Geschäftszweigs in Kanada und 
einem Ausbau der Aktivitäten in China. BMG ging dort eine innovative 
Partnerschaft mit dem mobilen Social Network Momo ein, um chinesische
Talente mithilfe von BMG-Songwritern weiterzuentwickeln. Das 
Verwertungsangebot für Künstler wurde zum Jahresende mit einem 
Einstieg in das Film- und Fernsehgeschäft ausgeweitet. Als erste 
größere Produktion wurde eine Dokumentation über Joan Jett zur 
Premiere beim Sundance Film Festival ausgewählt. Außerdem wurden die 
Production-Music-Geschäfte vom BMG in einer neuen internationalen 
Unternehmenseinheit gebündelt. Sie kommissioniert und vermarktet die 
Rechte an Musikstücken speziell für Film, Radio, Internet, 
Videospiele und Werbung. BMG ging im Berichtsjahr 
Verwertungspartnerschaften mit mehreren großen Entertainmentanbietern
ein. So verwaltet das Unternehmen künftig die Musikverlagsrechte der 
zur RTL Group gehörenden Produktionsgruppe Fremantle Media, des 
Streaming-Anbieters Netflix sowie der von Hollywood-Legende Steven 
Spielberg gegründeten Produktionsfirma Amblin Partners. BMG 
entwickelte darüber hinaus die mobile Applikation myBMG, die 
Künstlern und Songwritern überall und fortlaufend einen Überblick 
über den Stand ihrer Honorareinkünfte gibt.

   Arvato

   Arvato verzeichnete im Berichtsjahr 2017 eine stabile 
Umsatzentwicklung und einen Rückgang beim operativen Ergebnis. Der 
Umsatz von Arvato stieg um 1,6 Prozent auf 3,8 Mrd. EUR (Vj.: 3,8 
Mrd. EUR). Insbesondere aufgrund von Herausforderungen in einzelnen 
Märkten und Branchen sowie hoher Anlaufkosten für Neugeschäfte sank 
das Operating EBITDA im Berichtszeitraum um 10,0 Prozent auf 320 Mio.
EUR (Vj.: 356 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge erreichte 8,4 Prozent nach 
9,5 Prozent im Vorjahr. Im Juli 2017 haben der 
Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe und 
Bertelsmann-Finanzvorstand Bernd Hirsch die Bereichsleitung von 
Arvato übernommen. Der Umsatz der Solution Group Arvato CRM Solutions
wuchs im Geschäftsjahr leicht, das Ergebnis entwickelte sich 
allerdings rückläufig. Wesentliche Gründe waren der Rückgang des 
Geschäftsvolumens innerhalb der Telekommunikationsbranche, 
Anlaufkosten für Neukunden und der Ausbau des Geschäfts mit 
international tätigen Unternehmen aus der IT/Hightech-Branche. Das 
internationale Netzwerk wurde durch die Eröffnung neuer Standorte, 
unter anderem auf den Philippinen und im Senegal, erweitert. Arvato 
SCM Solutions baute sein weltweites Logistiknetzwerk im abgelaufenen 
Geschäftsjahr massiv aus und trug damit der guten Auftragslage 
Rechnung. In Deutschland, den USA, Frankreich, Österreich und Polen 
wurden neue Distributionszentren in Betrieb genommen und zudem einige
bestehende Standorte, unter anderem in den Niederlanden und 
Deutschland, erweitert. Darüber hinaus baute die Solution Group ihre 
Dienstleistungsgeschäfte vor allem in den Kernbranchen E-Commerce 
Fashion & Beauty und Healthcare aus und stärkte durch die Übernahme 
der USA-Auslieferung eines Hightech-Großkunden das 
Nordamerika-Geschäft signifikant. Die Anlaufkosten für diese neuen 
Geschäftsaktivitäten belasteten die Ergebnisentwicklung. Die 
Finanzdienstleistungsgeschäfte von Arvato Financial Solutions 
entwickelten sich sowohl in Bezug auf den Umsatz als auch in Bezug 
auf das Ergebnis positiv. Der erneut sehr gute Geschäftsverlauf wurde
vor allem durch das weiterhin stabil wachsende Geschäft im Kernmarkt 
Deutschland getragen. Um das Dienstleistungsportfolio im innovativen 
Fintech- Bereich auszubauen, startete Arvato Financial Solutions eine
Zusammenarbeit mit der Solaris Bank. Zudem wurden die Anteile an dem 
brasilianischen Finanzdienstleistungsunternehmen Intervalor von 41,5 
Prozent auf 81,5 Prozent aufgestockt. Die Nachfrage nach 
IT-Dienstleistungen von Arvato Systems war auch 2017 konstant hoch. 
Um diese Nachfrage nachhaltig befriedigen zu können, wurde unter 
anderem ein Nearshore- Standort in Riga eröffnet. Zudem wurden der 
Ausbau der Geschäftsaktivitäten im Bereich Healthcare-IT erfolgreich 
vorangetrieben und weitere Investitionen in Zukunftsfelder wie z.B. 
Lösungen für den Smart-Energy-Markt und Cloud-Dienstleistungen 
getätigt. Insbesondere die Projektkosten für den Ausbau der 
Cloud-Fähigkeiten wirkten sich belastend auf die Ergebnisentwicklung 
aus.

   Bertelsmann Printing Group

   Die Bertelsmann Printing Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 
einen leichten Rückgang im Umsatz auf 1,7 Mrd. EUR (Vj.: 1,7 Mrd. 
EUR, -1,6 Prozent) sowie beim Operating EBITDA, das leicht um 2,3 
Prozent auf 118 Mio. EUR (Vj.: 121 Mio. EUR) zurückging. Grund für 
diese Veränderungen ist der unverändert rückläufige Druckmarkt. Die 
EBITDA-Marge der Gruppe ist mit 7,0 Prozent auf dem Niveau des 
Vorjahres von 7,1 Prozent. Die Offsetdruckgeschäfte der Bertelsmann 
Printing Group sind im Geschäftsjahr 2017 auf gutem Ergebnisniveau 
leicht gewachsen. Mohn Media verlängerte im Jahresverlauf wichtige 
Kundenverträge unter anderem im Handelssegment. Das auf Printlösungen
für Buchverlage ausgerichtete Unternehmen GGP Media behauptete sich 
in einem kompetitiven Marktumfeld ebenso wie die auf Zeitschriften 
und Kataloge im kleinen bis mittleren Auflagenbereich spezialisierte 
BPG-Tochter Vogel Druck. Die in der Prinovis-Gruppe gebündelten 
Tiefdruckaktivitäten entwickelten sich aufgrund schwieriger 
Marktbedingungen insgesamt leicht rückläufig. In Großbritannien 
konnte das Geschäft mit den 2016 gewonnenen großen Kunden weiter 
ausgebaut werden. Die deutschen Prinovis-Standorte litten unter 
anhaltenden Mengenrückgängen, insbesondere im Zeitschriftensegment. 
Dieser rückläufigen Entwicklung wurde mit einem umfassenden 
Effizienz- und Kostensenkungsprogramm, das im Jahresverlauf an den 
drei deutschen Standorten abgeschlossen wurde, entgegengewirkt. Die 
US-amerikanischen Druckereien der Bertelsmann Printing Group standen 
im Geschäftssegment Buchdruck in intensivem Wettbewerb. Deutliche 
Rückgänge in der Taschenbuchproduktion wurden durch eine Ausweitung 
des Geschäfts außerhalb des Verlagswesens zumindest teilweise 
ausgeglichen. Beim operativen Ergebnis lagen die US-Druckereien unter
Vorjahresniveau. Die Umsätze von Sonopress sanken auch aufgrund 
schwieriger Marktbedingungen in Mexiko. Am Stammsitz in Gütersloh 
konnten hingegen Produktionsmengen, Umsatz und Ergebnis gegen den 
allgemeinen Markttrend erneut gesteigert werden. Diese Entwicklung 
ist unter anderem auf Vertriebserfolge, auch infolge einer weiteren 
Wettbewerbskonsolidierung in Europa, zurückzuführen. Zudem baute 
Sonopress im Berichtsjahr die Produktion von UHD-Blu-Ray-Discs weiter
aus. Mit den der Bertelsmann Printing Group seit Januar 2017 
zugeordneten drucknahen Marketingdienstleistungsgeschäften werden 
kanalübergreifende Kommunikationsleistungen, insbesondere für das 
Handelssegment, angeboten. Diese Geschäfte entwickelten sich 
insgesamt stabil; unter anderem durch den Ausbau digitaler 
Direktmarketing-Lösungen sowie durch die Verlängerung wichtiger 
Kundenverträge.

   Bertelsmann Eduaction Group

   Die in der Bertelsmann Education Group gebündelten 
Bildungsaktivitäten mit ihrem Fokus auf die Sektoren E-Learning 
(Gesundheit und Technologie) sowie Bildungsdienstleistungen 
verzeichneten im Berichtszeitraum in Summe sowohl Umsatz als auch 
Ergebniswachstum. Der Umsatz der von Bertelsmann vollkonsolidierten 
Geschäfte erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr signifikant um 
32,6 Prozent auf 189 Mio. EUR (Vj.: 142 Mio. EUR). Das Operating 
EBITDA verbesserte sich insbesondere aufgrund der erfolgreichen 
Geschäftsentwicklung beim Online-Bildungsanbieter Relias sowie 
verringerter Anlaufverluste und Transformationskosten in anderen 
Geschäften auf 3 Mio. EUR (Vj.: -17 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge 
betrug 1,8 Prozent (Vj.: -11,6 Prozent). Relias, das derzeit umsatz- 
und ertragsstärkste Unternehmen der Bertelsmann Education Group, 
setzte im Berichtszeitraum seinen Expansionskurs fort und wuchs 
sowohl organisch als auch akquisitorisch. Das Unternehmen vergrößerte
seine Kundenbasis auf mehr als 6.500 Institutionen, deren Mitarbeiter
2017 rund 32,8 Mio. Onlinekurse absolvierten. Durch die Akquisition 
des US-Unternehmens Whitecloud baute die Bertelsmann-Tochter ihre 
Kompetenzen in den Bereichen Analytics sowie Performance-Management 
weiter aus und erweiterte so die bestehenden Geschäftsfelder. Die 
Weiterbildungsplattform Udacity entwickelte gemeinsam mit 
renommierten Partnerunternehmen ihr Lehrangebot weiter und führte 
mehrere neue Nanodegree-Programme ein, darunter zu Themen wie Deep 
Learning, Digital Marketing und Softwareentwicklung für Robotik. Die 
internationalen Aktivitäten wurden weiter ausgebaut; die Zahl der 
Lernenden in kostenpflichtigen Udacity-Programmen erhöhte sich auf 
rund 50.000. Bertelsmann ist einer der größten Anteilseigner an 
Udacity.

   Bertelsmann Investments

   Die vier im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments 
gebündelten Fonds des Konzerns bauten im Geschäftsjahr 2017 ihr 
globales Netzwerk aus Start-up-Beteiligungen weiter aus. Bertelsmann 
Asia Investments (BAI), Bertelsmann Brazil Investments (BBI), 
Bertelsmann India Investments (BII) und Bertelsmann Digital Media 
Investments (BDMI) tätigten insgesamt mehr als 40 Neuinvestitionen 
sowie parallel mehrere Exits, sodass Bertelsmann über seine 
Corporate-Fonds zum Jahresende über 160 Beteiligungen hielt. Im Fokus
standen dabei fondsübergreifend Investitionen in Geschäftsfelder mit 
hoher Relevanz für den Konzern - beispielsweise digitale 
Medienangebote, Dienstleistungen im E-Commerce-Bereich, Fintech sowie
Bildung. Die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann Investments wird im
Wesentlichen auf Basis des EBIT dargestellt, das mit 141 Mio. EUR 
deutlich den Vorjahreswert von 35 Mio. EUR übertraf. Gewinne aus 
Beteiligungsverkäufen leisteten im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut 
einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis. In China tätigte BAI im 
Berichtszeitraum 29 neue Investments sowie sieben Folgeinvestitionen,
darunter die Bike-Sharing-App Mobike und der E-Commerce-Dienstleister
SEE. Erstmals gingen innerhalb eines Jahres gleich vier 
BAI-Beteiligungen an die Börse: die Premium-Lifestyle-Plattform 
Secoo, das Fintech-Unternehmen Lexin und die 
Digital-Marketing-Plattform iClick debütierten 2017 an der New Yorker
Technologiebörse Nasdaq, die Automobil-Handelsplattform Yixin Group 
an der Börse von Hongkong. In Indien stärkte BII seine Aktivitäten im
Bildungsmarkt durch eine Beteiligung am Weiterbildungsunternehmen 
Eruditus Executive Education, das gemeinsam mit globalen 
Ivy-League-Universitäten Kurse entwickelt. Darüber hinaus tätigte der
Fonds sechs Folgeinvestments, unter anderem in das Unternehmen 
Treebo, einen Marktplatz für Budget- Hotels, sowie das 
Fintech-Start-up Lendingkart, das in über 900 Städten Onlinekredite 
an kleine und mittelgroße Unternehmen vermittelt. Gemeinsam mit dem 
Partner Bozano Investimentos setzte BBI in Brasilien den Aufbau eines
Universitätsverbunds mit Schwerpunkt auf Bildung im Gesundheitswesen 
fort und erhöhte seinen Anteil an Medcel, einem Anbieter von 
Vorbereitungskursen für Medizinstudenten. BDMI tätigte im 
Berichtszeitraum elf neue Beteiligungen, darunter in das 
Videounternehmen Wibbitz und die Charity-Plattform Omaze. Parallel 
tätigte der Fonds mehrere Folgeinvestitionen, unter anderem in den 
Next-Generation-Publisher Clique Media. Alle Fonds trugen durch ihre 
Arbeit dazu bei, innovative und digitale Trends für den Konzern 
aufzuspüren sowie die Position von Bertelsmann als attraktivem 
Geschäftspartner weiter zu festigen. Seit 2012 investierten die vier 
Investmentfonds insgesamt über 600 Mio. EUR in zukunftsorientierte 
Unternehmen.

   Zahlen im Überblick (in Mio. Euro)

                                                      2017     2016
Konzernumsatz                                         17.190   16.950
Operating EBITDA der Bereiche 
Corporate / Konsolidierung
Operating EBITDA aus fortgeführten Aktivitäten         2.686    2.634
                                                         -50      -66
                                                       2.636    2.568
Sondereinflüsse                                          -83     -139
Finanzergebnis                                          -219     -244
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten     1.677    1.555
Ertragsteueraufwand                                     -472     -419
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten    1.205    1.136
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten -7        1
Konzernergebnis                                        1.198    1.137

Wirtschaftliche Investitionen (inkl. übernommener 
Finanzschulden)                                        1.776    1.262

                                                  Stand         Stand
                                             31.12.2017    31.12.2016
Wirtschaftliche Schulden                          6.213         5.913

   Die Vergleichszahlen der Vorperiode wurden angepasst.   

Bereich                               Umsatz         Operating EBITDA
(in Mio. Euro)                      2017   2016        2017     2016
RTL Group                         6.373   6.237       1.478    1.405
Penguin Random House              3.359   3.361         521      537
Gruner + Jahr                     1.513   1.580         145      137
BMG                                 507     416         104       95 
Arvato                            3.823   3.763         320      356
Bertelsmann Printing Group        1.681   1.709         118      121
Bertelsmann Education Group         189     142           3      -17
Bertelsmann Investments*              -       -          -3        -
Summe der Bereiche               17.445  17.208       2.686    2.634
Corporate / Konsolidierung         -255    -258         -50      -66
Summe Konzern                    17.190  16.950       2.636    2.568


   Vergleichszahlen der Vorperiode wurden angepasst. 

   *Die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann Investments wird im 
Wesentlichen auf Basis des EBIT ermittelt. Das EBIT betrug 141 Mio. 
EUR (Vorjahr: 35 Mio. EUR).

   Über Bertelsmann 

   Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und 
Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum 
Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die 
Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag 
Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, 
die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie
das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 
119.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017 
einen Umsatz von 17,2 Milliarden Euro. Bertelsmann steht für 
Unternehmergeist und Kreativität. Diese Kombination ermöglicht 
erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die 
Kunden in aller Welt begeistern.

OTS:              Bertelsmann SE & Co. KGaA
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Für Rückfragen:

Bertelsmann SE & Co. KGaA 
Andreas Grafemeyer 
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation 
Tel.: +49 5241 80-2466 
andreas.grafemeyer@bertelsmann.de

   - Querverweis: Die Pressemitteilung mit Tabelle liegt in der
     digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
     http://www.presseportal.de/pm/7842/3901883 abrufbar -