Zürich (awp) - In der Affäre um den Starbanker Iqbal Khan stellt sich CS-Aktionär Harris Associates laut einem Medienbericht hinter Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam. "Als grösster Aktionär von Credit Suisse sind wir der Überzeugung, dass das Management dafür verantwortlich ist, das Eigentum des Unternehmens sowie seine Kunden und alle anderen Stakeholder zu schützen", sagte David Herro, Anlagechef für internationale Aktien, am Donnerstag gegenüber dem Onlineportal "The Market".

"Dazu gehört auch die Sicherstellung, dass Verträge von Mitarbeitenden eingehalten werden, die das Unternehmen verlassen", sagte der Amerikaner. "Die Massnahmen der CS-Geschäftsleitung, um das Unternehmen zu schützen, unterstützen wir deshalb voll und ganz. Wir denken, es wäre ein Schaden für Credit Suisse und ihre Stakeholder, wenn die Bank wegen diese Affäre ein Mitglied des Senior Managements verlieren würde", sagte Herro laut "The Market".

"Unter der Annahme, dass keine Gesetze verletzt worden sind, haben Herr Thiam und sein Team unsere volle Unterstützung", sagt David Herro. "Wir wären extrem enttäuscht, wenn jemand wegen dieses Vorfalls den Job verlieren würde, solange das Gesetz befolgt worden ist."

"Herr Thiam hat zur Revitalisierung der Credit Suisse exzellente Arbeit geleistet. Sämtliche Stakeholder würden als Verlierer dastehen, falls er und sein Team wegen dieser Sache zurücktreten müssten", sagte der Anlagechef von Harris Associates. Gemäss ihren jüngsten Meldungen an die Schweizer Börse SIX hält Harris knapp 5 Prozent der Credit Suisse-Aktien.

Bald Ergebnisse von interner Untersuchung

Im Fall um die angebliche Beschattung von Iqbal Khan durch die Credit Suisse dürfte die interne Untersuchung der Grossbank laut Medienberichten schon bald Ergebnisse liefern. Demnach könnte sich bereits bis Ende Woche oder aber kommende Woche herausstellen, was genau geschehen ist.

Eine vom Verwaltungsrat eingeleitete Untersuchung solle "bis Ende Woche" klären, was geschehen sei, schrieb unter anderem der "Tages-Anzeiger" am Mittwoch. Laut dem Blatt steht etwa die Frage im Raum, ob Khan versucht habe, Ex-Kollegen abzuwerben und zur UBS zu bringen.

Das Finanzportal "Finews" wiederum meint unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person zu wissen, dass die mit der Untersuchung beauftragte Zürcher Anwaltskanzlei "in fünf bis zehn Tagen" ein Ergebnis abliefern werde.

Bis dato hat sich die Credit Suisse nicht offiziell zu den Vorgängen geäussert und auch keinen konkreten Zeitpunkt genannt, wann sie dies gedenkt zu tun. "Sobald" die von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner geleitete Untersuchung abgeschlossen ist, werde der Verwaltungsrat über deren Ergebnisse informieren, hiess es lediglich.

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