Zürich (awp) - Lars Förberg, Partner und Mitbegründer von Cevian und Mitglied des Verwaltungsrats von ABB, stellt sich gegen eine weitere Aufteilung von ABB. Mit dem Verkauf der Stromnetzsparte zeigte er sich in einem Interview mit dem Finanzportal "The Market" vom Mittwoch zufrieden.

Cevian ist mit einem zuletzt gemeldeten Anteil von gut 5 Prozent der zweitgrösste ABB-Aktionär hinter der schwedischen Investor AB Gruppe. Bald nach dem 2015 erfolgten Einstieg beim Industriekonzern hatte Cevian unter anderem den Verkauf des Stromgeschäfts gefordert. Nach langem hin und her gab ABB Ende 2018 schliesslich nach und verkaufte die Stromnetzsparte an die japanische Hitachi. Im vergangenen April folgte dann die Trennung vom langjährigen CEO Ulrich Spiesshofer, der sich anfänglich gegen den Verkauf gewehrt hatte.

Ein anderer aktivistischer ABB-Aktionär, Artisan Partners, hat zuletzt eine weitere Abspaltung bei ABB gefordert - und zwar der Geschäftssparte Elektrifizierung. Förberg meint dazu: "Wir unterstützen die Strategie, die ABB jetzt verfolgt." Der Konzern verkaufe die Stromnetzsparte, reorganisiere sich, werde dezentral und unternehmerisch. "ABB wird weniger komplex. Das ist es, was wir wollten, als wir 2015 eingestiegen sind. Und das ist auch jetzt, was wir wollen."

Mit dem Verkauf der Stromnetzsparte und der ebenfalls im Dezember angekündigten Reorganisation gibt sich Förberg zufrieden. ABB sei zu komplex und schwerfällig gewesen. Die Abschaffung der Matrix-Struktur bzw. die Organisation in vier weitgehend autonome Geschäftseinheiten sei ein wichtiger Schritt gewesen, damit ABB agiler und unternehmerischer werde. Dies sei die Basis für kräftiges Wachstum.

Den Zeitpunkt der Trennung von CEO Ulrich Spiesshofer bezeichnete Förberg als "ein recht natürliches Timing". Nun beginne ein neues Kapitel für ABB. Die Frage nach der richtigen Führungsperson sei deshalb sinnvoll gewesen.

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