Die Investorenlegende Warren Buffett wurde am gestrigen Dienstag stolze 86 Jahre alt. Da es wenige Menschen gibt, die das Anlageverhalten vieler so sehr geprägt haben, soll dieser Tag ein Anlass sein einmal zurückzublicken auf das bisherige Leben des Value-Investing-Guru.

Es war der 30. August 1930 als im beschaulichen Omaha im US-Bundesstaat Nebraska Warren Buffet das Licht der Welt erblickte. Als Sohn eines Brokers kam er schon früh mit seiner späteren Leidenschaft in Kontakt. Dennoch dauerte es noch einige Jahre, bis er die Aktie ganz zu seinem Lebensinhalt machte.

Während seines Studiums, das ihn bis an die renommierte Columbia University in New York brachte, lernte er vom Vater der Fundamentalanalyse, Benjamin Graham, die wichtigsten Regeln für sein späteres Leben. Mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Masterabschluss in der Tasche begann er dann bei Graham das Erlernte anzuwenden. Mit sehr großem Erfolg.

Doch Warren Buffett wäre nicht Warren Buffett, wenn es sich allzu lange mit dem unternehmerischen Erfolg anderer abgegeben hätte. 1956 gründete er Buffett Partnership, den Vorgänger seiner heutigen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Nach großen Anlageerfolgen des Investmentpools verabschiedete er sich jedoch 1969 von seiner Firma, nachdem ihm die damaligen Kapitalmarktbedingungen unheimlich wurden. Er löste Buffett Partnership auf und lud seine Investoren ihm zu Berkshire Hathaway zu folgen.

Das damalige Textilunternehmen erschien ihm als Grundlage für eine Beteiligungsgesellschaft ideal. Und so begann die Erfolgsgeschichte. Aus dem damaligen Aktienwert von 43 US-Dollar wurden inzwischen rund 223.000 US-Dollar. Eine Performance, die sich sehen lassen kann. Die Philosophie dahinter ist einfach:

Kaufe einen Dollar für weniger als einen Dollar

Sprich der innere Wert eines Unternehmens muss höher als der tatsächlich an der Börse zu zahlende Betrag sein. Stimmen die Rahmenbedingungen, greift Warren Buffett zu. In der Vergangenheit verleibte er sich dabei sogar ganze Konzerne ein, wie etwa das Textillabel Fruit of the Loom, der Eisenbahnriese BNSF Burlington Northern and Santa Fe Railway, der Rückversicherer General Re oder der Versicherer Geico.

Neben Komplettübernahmen findet Warren Buffett aber auch an Minderheitenbeteiligungen von großen Unternehmen gefallen. Neben Beteiligungen an American Express, Coca-Cola, Procter & Gamble und Wells Fargo machte jüngst seine Beteiligung an Apple Schlagzeilen. Nach IBM ist Apple erst das zweite Technologieunternehmen, dass er auf diese Weise adelt.

Der Ansatz komplett auf fundamentale Bewertungsansätze zu setzen hat auch in Zeiten von Hedge Fonds, Hochfrequenzhandel und Robo Advice nichts von seiner Faszination und Erfolg eingebüßt. Unterbewerte Aktien zu finden ist auch durch neue Technologien nicht leichter geworden. Ein Näschen braucht man dafür auch.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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