Der Umsatz soll nur noch um etwa vier Prozent zulegen und das Betriebsergebnis (Ebitda) um rund acht Prozent. Bei Anlegern kam der Ausblick nicht gut an. Die im MDax notierte Aktie fiel am Donnerstag mehr als fünf Prozent. Für die Mobilfunktochter Drillisch, die sich aktuell erstmals an einer Frequenzversteigerung beteiligt, ging es mit einem Minus von mehr als zwölf Prozent noch deutlicher nach unten. Der Ausblick liege unter den Erwartungen, urteilten die Analysten vom Bankhaus Lampe wie auch von Jefferies.

Im vergangenen Jahr waren die Erlöse von United Internet dank der Übernahme des kleineren Konkurrenten Drillisch und des Kaufs des Webhosting-Anbieters Strato von der Deutschen Telekom noch um 22 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro geklettert. Firmenchef Ralph Dommermuth sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Es läuft bei United so gut wie nie." Und ergänzte: "Unser Umsatzausblick entspricht in etwa dem prozentualen Wachstum von 2018, wenn man die Drillisch-Übernahme und Bilanzierungseffekte herausrechnet." Der Betriebsgewinn (Ebitda) legte 2018 um knapp 23 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu.

DOMMERMUTH - WOLLEN GELD FÜR 5G "IM HAUS BEHALTEN"

United Internet und Drillisch, bekannt für Marken wie Yourphone und Smartmobil.de, haben bisher keine eigenen Mobilfunknetze, sondern mieten die Dienste von Vodafone und Telefonica Deutschland. Das soll sich nun mit der 5G-Versteigerung ändern, weswegen United Internet den Aktionären einen daran angepassten Dividendenvorschlag unterbreitet. Sollten Frequenzen ersteigert werden, will das Unternehmen für 2018 nur noch fünf Cent je Papier ausschütten. Sollte dies nicht der Fall sein, sollen die Aktionäre 90 Cent nach 85 Cent im Jahr davor erhalten. "Es ist ein Unterschied, ob ich Mieter oder Eigentümer bin. Wenn wir Frequenzen erwerben und anschließend ein 5G-Netz bauen, werden wir auch Eigenmittel benötigen. Deswegen wollen wir das Geld im Haus behalten", sagte der Firmengründer.

In den vergangenen Jahren fielen United Internet mehrfach Beteiligungen wie an der Startup-Schmiede Rocket Internet und dem Berliner Kabelnetzbetreiber Tele Columbus auf die Füße. Im vergangenen Jahr belastete eine Wertberichtigung auf den Tele-Columbus-Anteil das Konzernergebnis (aus fortgeführten Geschäftsbereichen), das um mehr als die Hälfte auf 312 Millionen Euro fiel. "Unsere Tele-Columbus-Beteiligung bereitet uns wenig Freude. Aber im Moment kümmern wir uns um 5G. Wir haben jedenfalls nicht vor, Tele Columbus zu übernehmen", sagte Dommermuth. United Internet hält an den Berlinern rund 28,5 Prozent.