BONN (dpa-AFX) - Aus Ärger über Telekommunikationsunternehmen haben sich im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen an die Bundesnetzagentur gewandt und Schlichtungsanträge gestellt. Die Zahl sei 2020 im Vergleich zum Jahr zuvor um 15 Prozent auf 1844 gestiegen, teilte die Regulierungsbehörde am Freitag in Bonn mit. Es ging zum Beispiel um Sperrungen oder Störungen des Telefonanschlusses, um strittige Rechnungspositionen, hohe Mobilfunkkosten durch Auslandsaufenthalte oder um Probleme beim Anbieterwechsel - etwa dass die Rufnummernmitnahme nicht geklappt hat.

Die Firmen müssen an den Schlichtungsverfahren nicht teilnehmen. Der Vizepräsident der Bundesnetzagentur, Wilhelm Eschweiler, wertete es positiv, dass mehr Unternehmen mitgemacht haben - nur in 293 Fällen verweigerten die Anbieter die Teilnahme, ohne eine Lösung der Streitfrage anzubieten. In 687 Streitfällen gab es demnach eine Übereinkunft der Parteien. In 12 Verfahren nahmen die Parteien den Schlichtungsvorschlag zur Streitbeilegung nicht an. Beim Rest kam es zu keinem Schlichtungsverfahren, weil die Voraussetzungen fehlten, oder die Verbraucher nahmen ihre Anträge zurück./wdw/DP/jha