FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Bei den Aktien von United Internet sowie 1&1 Drillisch zeichnet sich am Dienstag nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn eine Stabilisierung ab. Vorbörslich ging es für die Papiere auf der Handelsplattform Tradegate um jeweils etwas mehr als ein Prozent nach oben. Am Montag waren sie allerdings wegen einer Gewinnwarnung infolge des Preisstreits um den Zugang zum O2-Netz von Telefonica Deutschland um bis zu 28 Prozent eingebrochen.

Inmitten des Konflikts legt der Mobilfunkanbieter 1&1 Drillisch offenbar Hoffnung in die Bundesnetzagentur. Die United-Tochter will die anderen deutschen Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone offenbar mithilfe der Regulierungsbehörden zu neuen Verhandlungen rund um die Mitnutzung von deren Netzen bewegen. Auch gegen Telefonica wird dieser Schritt erwogen, hier laufen aber noch Verhandlungen.

Derweil reagierten Analysten am Dienstag unterschiedlich auf die jüngsten Entwicklungen. Die Commerzbank nutzte den Moment, um United Internet wieder zum Kauf zu empfehlen. Analystin Heike Pauls argumentierte dabei, dass die aktuell auf dem Tisch liegenden Konditionen für einen Roaming-Vertrag mit Telefonica Deutschland bereits besser seien als jene, die am Vortag zur Senkung der Gewinnschätzungen und dem Kursrutsch geführt hätten.

1&1 Drillisch wurde dagegen vom Analysehaus Mainfirst infolge der gesenkten Gewinnziele auf "Hold" abgestuft. Laut Analyst Stephane Beyazian werde zwar ein besserer Roaming-Deal kommen, aber auch dieser garantiere kein operatives Ergebniswachstum, bis das Mobilfunkunternehmen 2024 über ein eigenes 5G-Netzwerk verfüge. Diverse Analysten kürzten unterdessen am Dienstag für die 1&1-Aktien ihre Kursziele./tih/jha/

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