Berlin (Reuters) - Der Internet- und Mobilfunkanbieter United Internet und seine Mobilfunktochter Drillisch sind für das laufende Jahr skeptischer geworden und haben ihre Umsatzprognosen gesenkt.

United Internet rechnet nur noch mit einem Erlösplus von drei Prozent statt bisher vier Prozent und Drillisch mit Zuwächsen von nur noch 2,5 Prozent. Die Firmen begründeten dies mit der in der Corona-Krise geringeren Bereitschaft zum Tarifwechsel sowie geringeren Verkäufen von Smartphones und Tablets.

Erst im September hatten beide Unternehmen wegen des Preisstreits mit Telefonica Deutschland ihre Gewinnerwartungen gesenkt. Daraufhin hatte die United-Internet-Aktie den größten Tagesverlust in der Firmengeschichte verbucht. Am Freitag ging es nun für beide im MDax gelisteten Firmen mehr als zwei Prozent in die Tiefe. Händler sagten, dies sei zwar keine Drama, aber die Negativschlagzeilen hielten an.

Neben den Prognosesenkungen gaben die Firmen in der Nacht zu Freitag auch Einblick in das Geschäft von Januar bis September. Wegen Preiserhöhungen für die Nutzung von Netzkapazitäten von Telefonica Deutschland und Kosten für den Start eines 5G-Netzes gab das Betriebsergebnis von United Internet (GMX, Web.de, Versatel) um fünf Prozent auf rund 896 Millionen Euro nach. Dank neuer Kundenverträge legte der Umsatz um 3,4 Prozent auf fast 3,99 Milliarden Euro zu. Drillisch, bekannt für Marken wie Yourphone und Smartmobil.de, kam auf ein Erlösplus von 3,1 Prozent auf rund 2,81 Milliarden Euro. Ähnliche Gründe wie beim Mutterkonzern ließen das Betriebsergebnis um zehn Prozent auf 456 Millionen Euro fallen.