Im Anschluss an einige (sehr) volatile Wochen erholten sich die Märkte aber wieder und legten ein im großen und ganzen recht passables Jahr 2016 hin.  Seitdem sind auch nahezu alle „Doom Sayer“, Vorhersager des Untergangs, im Hinblick auf die chinesische Wirtschaft verstummt.
 
Mit Hilfe seines politischen Systems konnten die Machthaber in China in der Tat relativ schnell und unbürokratisch wichtige Maßnahmen umsetzen, um das chinesische Wirtschaftswachstum zu stützen. Die bemerkenswerte Abwesenheit der vielen Schwarzseher in den einschlägigen Wirtschaftsmedien würde suggerieren, dass die chinesischen Politiker erfolgreich waren.
Aber ist dem auch so?
 
Zugegebenermaßen, die Rohstoffpreise, als ungefährer Platzhalter für das chinesische Wirtschaftswachstum, haben sich seit Anfang des Jahres stark erholt.
Allerdings es gibt so gut wie keine verlässlichen Wirtschaftsdaten aus China selbst. Das Land gibt zwar eine Vielzahl von volkswirtschaftlichen Daten heraus, wie zum Beispiel zum Wachstum der Industrieproduktion, dem Anstieg der vergebenen Darlehenssumme usw., aber die Daten sind so offensichtlich auf Stabilität hin „glattgerechnet“, dass man sich fragen muss warum das Land sich nicht mehr Mühe gibt, dies zu verbergen.
Womit wir beim Mysterium der Woche wären.
 
Zur Illustration könnten eine Vielzahl von Datenreihen aufgezeigt werden. Als Beispiel kann man die Daten zur monatlichen Entwicklung der Kreditvergabe, der Industrieproduktion oder das Wachstum der Einzelhandelsumsätze heranziehen. Die Wachstumsraten, obwohl sehr signifikant, sind, s. Grafik, (fast) wie von einer Schnur gezogen. Es gibt keine Zyklen. Kurzum die Zahlen geben Rätsel auf.



Auch wenn man Experten dazu nicht mehr hört, die chinesische Staatsverschuldung hat sich im Laufe des Jahres 2016 nicht verbessert. Im Gegenteil. Sie  beläuft sich mittlerweile auf ca. $ 27.000 Mrd., was 260% des Bruttosozialprodukts entspricht. Im Jahr 2008 war der Stand noch bei 154%. Der Anstieg begründet sich vor allem durch das seit der Finanzkrise fortgeführte Konjunkturprogramm. Seit dem Beginn des Konjunkturprogramms ist die Staatsverschuldung doppelt so schnell als das Bruttosozialprodukt gewachsen.
Gleichzeitig sollten Marktteilnehmer die chinesischen Währungsreserven im Auge behalten. Diese sind in den letzten beiden Jahren um 21% auf $ 3.050 Milliarden gefallen.
 
Wenn auch nicht auf die volkswirtschaftlichen Zahlen, auf eines können sich Marktteilnehmer mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einstellen: die Stabilität des chinesischen Wirtschaftswachstums wird vom Markt früher oder später wieder in Frage gestellt werden.