FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger der Aareal Bank haben am Montag auf dem im frühen Handel deutlich ermäßigten Kursniveau zugegriffen. Zum Börsenstart waren die Papiere in der Spitze um fast fünf Prozent abgerutscht, dann aber berappelten sie sich und schafften es zuletzt sogar mit 2,4 Prozent ins Plus.

Der Immobilienfinanzierer hatte am Sonntagabend überraschend angekündigt, dass er das Jahr 2020 wegen der verschärften Corona-Lockdowns mit roten Zahlen abschließen wird. Gut an kam wohl die Dividendenzusage.

Erwartet werde ein negatives Betriebsergebnis in zweistelliger Millionenhöhe, teilte die Aareal Bank mit. Als Hauptursache dafür galt eine erhöhte Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung sprach ein Händler von einer unschönen Gewinnwarnung und verwies auf das hohe Engagement der Aareal Bank im Bereich der Hotelfinanzierungen - einer schwer von der Krise gebeutelten Branche.

Dass die Aktionäre für 2020 dennoch insgesamt 1,50 Euro an Dividende erhalten sollen, brachte in der Folge dann aber wohl Entlastung. Ein Börsianer hielt es am Montag schon früh für möglich, dass dies bei einigen Investoren gut ankommen dürfte.

Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research sah in der Höhe eine positive Überraschung. In Zeiten, in denen die Europäische Zentralbank (EZB) dem Bankensektor für Auszahlungen derzeit strenge Auflagen erteile, profitiere die Aareal Bank wohl von ihrer verbesserten Kapitalsituation durch den Verkauf von Anteilen an der IT-Tochter Aareon.

Pläsier hielt an seiner optimistischen Haltung fest und betonte am Morgen, mögliche Kursschwächen seien eine gute Kaufgelegenheit. Er ist ohnehin ein Optimist, was die Kursentwicklung der Aareal-Aktien betrifft. Vor einigen Tagen hatte er diese auf eine Liste der Top-Anlageideen für 2021 gesetzt. Der Experte stellte dabei großes Erholungspotenzial in Aussicht und lobte die Gewinnperspektive bei Aareon.

Mit einem Ziel von 27,20 Euro traut der Experte den Aktien mehr zu als jeder andere im dpa-AFX Analyser erfaste Analyst. Die Einschätzungen sind recht breit verteilt. Kepler Cheuvreux etwa sprach vor einer Woche von einer Aktie, die Anleger meiden sollten.

2020 war für Anleger schon kein gutes Jahr: Vor der Corona-Krise wurden die Aktien noch bei 30 Euro gehandelt. Auf dem Weg dahin müssten sie noch die um die Hälfte zulegen./tih/ajx/mis