FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die jüngsten Quartalszahlen der Aareal Bank waren den Anlegern am Dienstag nicht gut genug. Der Immobilienfinanzierer sieht sich zwar nach einem soliden dritten Quartal auf Kurs zum angepeilten Jahresergebnis, da aber weniger Kredite vorzeitig zurückgezahlt würden und somit die Zahlungen dafür geringer als erwartet ausfielen, dürfte die bisherige Prognose des Zinsüberschusses nur "schwer zu erreichen" sein, hieß es von der Bank. Dies gewichteten die Anleger offenbar stärker als die von den Wiesbadenern in Aussicht gestellten niedrigeren Kosten und schickten die Aktie auf Talfahrt.

Am Vormittag sackten die Anteile zeitweise bis auf 30,13 Euro ab und markierten damit den tiefsten Stand seit Oktober 2016. Zuletzt verloren sie als Schlusslicht im um 1 Prozent steigenden MDax 4,46 Prozent auf 31,06 Euro. Von ihrem Rekordhoch bei 42,93 Euro Ende April dieses Jahres haben sie somit gut 28 Prozent eingebüßt.

Auch die Papiere vom Konkurrent Deutsche Pfandbriefbank standen am Dienstag mit minus 1,37 Prozent weiter unter Druck, nachdem das Institut Ende vergangener Woche nach einem starken dritten Quartal mit einem verhaltenen Ausblick auf die Euphoriebremse getreten war.

Commerzbank-Analyst Michael Dunst blieb derweil bei seiner Kaufempfehlung für die Aktien der Aareal Bank mit einem Kursziel von 42 Euro. Der Überschuss habe seine Erwartungen erfüllt. Ein gesunkenes Nettozinseinkommen sei von einem Rückgang der Rückstellungen für Kreditausfälle und gesunkenen operativen Kosten überdeutlich ausgeglichen worden, schrieb der Experte in einer ersten Reaktion am Dienstag. Auch DZ-Bank-Analyst Christian Koch rät weiter zum Kauf mit einem fairen Wert von 43 Euro je Aktie.

Dass die Prognose für den Zinsüberschuss nur schwer zu erreichen ist, geht laut Bankchef Hermann Merkens nur auf das volatile Abgangsergebnis zurück, in dem die Bank die Einnahmen für vorzeitige Kreditrückzahlungen erfasst. Diese Erklärung wurde an der Börse aber offenbar erst einmal ausgeblendet./ajx/bek/fba